Beschreibung
Diese Untersuchung widmet sich der Frage, inwiefern das Negative als Realität begriffen werden kann, und analysiert dies anhand von Kants Begriff der negativen Größen. Kant versteht die negativen Größen als etwas 'an sich selbst wahrhaftig Positives'. Damit wird das Negative zur wahrhaftigen Realität erhoben - ein Ansatz, der im Gegensatz zur tradierten Auffassung steht, die das Negative als Mangel an Sein betrachtete. So wird das Gefühl der Unlust nicht als bloßer Mangel an Lust, und das Böse sowie die Übel der Welt nicht als Mangel am Guten interpretiert, sondern als Realitäten mit positiven Gründen. Der Fokus liegt auf den frühen 1790er Jahren, da Kant in dieser Periode den Begriff der negativen Größen im transzendentalen Sinn rehabilitierte. Anders als in der metaphysischen Behandlung dieses Begriffs in der vorkritischen Periode interpretiert Kant ihn aus einer transzendentalen Perspektive. Diese Rehabilitierung besteht also in der transzendentalen Deutung der Realität des Negativen. Ziel der Arbeit ist es daher, die subjektiven Gründe negativer Realitäten zu beleuchten. Neben dem Versuch, den Begriff der negativen Größen in die Weltweisheit einzuführen (1763) werden in der Untersuchung folgende Schriften analysiert: die 'Analytik des Erhabenen' aus der Kritik der Urteilskraft (1790), Über das Misslingen aller philosophischen Versuche in der Theodizee (1791) und Über das radikal Böse in der menschlichen Natur (1792).
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Autorenportrait
Nach dem Studium der Philosophie in Spanien zog Pablo Genazzano nach Deutschland, um die deutsche Philosophie in ihrer Originalsprache zu erforschen. 2024 promovierte er in Philosophie an der Universität Potsdam mit vorliegender Arbeit. Derzeit ist er als Lehrbeauftragter an den Universitäten Potsdam und Oldenburg tätig.