Beschreibung
Erstmals wird die Geschichte der niedersächsischen Archive und Archivare in und nach der Zeit des Nationalsozialismus umfassend untersucht.
Wie sich die Diktatur des NS-Staates, die NS-Rassenideologie, die Gleichschaltung von Politik und Gesellschaft sowie der Zweite Weltkrieg auf Archive und ihr Personal in Niedersachsen auswirkten, war bislang nur in Ansätzen erkennbar. Um eine Auseinandersetzung mit dem Forschungsgegenstand anzuregen veranstalteten das Niedersächsische Landesarchiv, die Historische Kommission für Niedersachsen und Bremen und der Verband der Archivarinnen und Archivare in Niedersachsen und Bremen 2023 eine Tagung, deren Beiträge dieser Band versammelt.
Darin untersuchen Archivar:innen und Historiker:innen die Entwicklungen in den bis 1946 selbstständigen Ländern Braunschweig, Oldenburg und Schaumburg-Lippe, in der preußischen Provinz Hannover und in Bremen. Um Kontinuitäten und Brüche im staatlichen, kommunalen und kirchlichen Archivwesen wahrzunehmen, wird auch die Zeit nach dem Nationalsozialismus mit in den Blick genommen. Es wird deutlich, wie sehr die NS-Ideologie die Rolle der Archive und die archivische Praxis veränderte und wie stark die institutionellen und personellen Kontinuitäten im nationalsozialistischen Herrschaftssystem und in der Nachkriegszeit waren. Gleichzeitig eröffnet der Band eine vergleichende Perspektive auf strukturelle Unterschiede und individuelle Handlungsspielräume.
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