Beschreibung
Ist Identität eine Funktion des Gedächtnisses?Mithilfe von Walter Benjamins Erfahrungstheorie kritisiert Felix Denschlag die Theorie des 'kollektiven Gedächtnisses' von Maurice Halbwachs sowie Jan und Aleida Assmann und ergänzt sie im Sinne einer Theorie der Vergangenheitsverhältnisse. Der Identitätsbegriff wird - gegenüber der Konstruktion einer bruchlosen Kontinuität - als 'kontinuierliche Diskontinuität' begriffen und dem willentlich verfügbaren Gedächtnis wird ein weit darüber hinaus gehender Bereich einer 'schöpferischen Unordnung' entgegensetzt. Auf diese Weise lässt sich das individuelle Erfahrungsmoment gegenüber der intersubjektiv verfügbaren und beherrschbaren sozialen Identität betonen.
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Autorenportrait
Felix Denschlag (Dr. phil.), geb. 1979, hat Philosophie, Soziologie und Evangelische Theologie an der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg und der Rijksuniversiteit Groningen studiert. Er lebt und arbeitet in Hamburg. Seine Forschungsschwerpunkte sind Sozialphilosophie und Ästhetik, mit den besonderen Interessen an Erinnerungskultur, Kritischer Theorie sowie Überlegungen zu Lachen und Schimpfen.
Rezension
»Felix Denschlag [hat] mit dem vorliegenden Buch einen lesenswerten Beitrag zur Kontroverse um das kollektive Gedächtnis vorgelegt, der die Diskussion voranbringt.«
»Eine sachkundige Analyse zentraler Fallstricke geschichtspolitischer Theoriebildung.«
»Felix Denschlag liefert mit seiner Studie wichtige Impulse für eine seit einigen Jahren geführte Kontroverse über die Interdependenz von historischem Erinnern, kollektiver Identität und politischer Legitimation, in der mittlerweile die begrifflichen wie theoretischen Widersprüche der derzeitig gängigen Gedächtniskonzeptionen offen zutage treten.«