Beschreibung
Für Gianni Vattimo, einen der bedeutendsten Vertreter postmoderner Philosophie und Begründer des »schwachen Denkens«, hat nach 1989, d.h. nach dem Ende der großen Erzählungen, eine intensive Auseinandersetzung mit der Frage der Religion begonnen. Jakob Deibl zeichnet diese Bezugnahme Vattimos nach. Zentral ist für Vattimo die paulinische Deutung der Menschwerdung des logos als kenosis. Im Gedanken der Selbstentäußerung des Absoluten sieht er die entscheidende geschichtsphilosophische Kategorie, die eine Re-Narration abendländischer Geschichte jenseits vereinnahmender, totalitärer Geschichtsentwürfe ermöglichen könnte. Vattimos Konzept versteht sich als Erzählung des Abschieds von den großen Erzählungen und der Schwächung starker Strukturen. Es tritt apokalyptischen Visionen eines Endes der Geschichte ebenso entgegen wie fundamentalistischen Versuchen, ihr erneut ein starkes Fundament zu geben, und Tendenzen ihrer nihilistischen Auflösung.
Autorenportrait
Dr. Jakob Deibl (geb. 1978) stammt aus Melk und gehört dem dortigen Benediktinerstift an. Er hat in Salzburg und Wien Katholische Theologie studiert und ist Assistent am Institut für Systematische Theologie der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität Wien (Fachbereich: Theologische Grundlagenforschung).
Leseprobe
Mit einem Vorwort von Gianni Vattimo
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