Beschreibung
Blättert man durch Handbücher zur römischen Architektur, sind diese zumeist auf die Architektur der Stadt Rom und Italiens fokussiert. Andere Gebiete werden in der Regel nur peripher behandelt, sodass leicht der Eindruck entsteht, es handle sich bei ‚römischer Architektur‘ um ein reichsweit einheitliches Phänomen, das von den Provinzen Lusitania bis Armenia und von Cyrenaica bis Britannia dieselben Bauten hervorbrachte. Dies ist dem schon allein aus praktischen Gründen beschränktem Umfang von Handbüchern ebenso geschuldet wie einer notwendigen Fokussierung auf bestimmte Aspekte.
Eine nähere Beschäftigung mit der Architektur unterschiedlicher geographischer Gebiete und kultureller Räume des Römischen Reiches zeigt, dass man keineswegs von einer einheitlichen Architektur und den gleichen überall vorhandenen Bautypen ausgehen darf. Abhängig von Faktoren wie den verfügbaren Ressourcen und Baumaterialien, aber etwa auch den eigenen Traditionen von Bautechnik und Dekoration, ergeben sich lokale Eigenheiten; zudem spielen kulturelle, soziale und ökonomische Faktoren eine Rolle. Grundlegende Charakteristika der regionalen Besonderheiten Kleinasiens zu fassen und paradigmatisch die regionale Ausprägung römischer Architektur darzustellen ist Ziel der hier vorgelegten Untersuchung, die auf eine nun bereits 30 Jahre andauernde Beschäftigung mit der Architektur des römischen Kleinasien zurückgeht.