Beschreibung
Selbstverletzendes Verhalten von Jugendlichen macht Eltern, Pädagogen und alle, die damit in Kontakt kommen zutiefst ratlos. Befremden und Unverständnis, Scham und Schuldgefühle kulminieren oft in hilflosen Verboten und stärkerer Kontrolle. Dabei ist gerade ein hilfreicher Umgang mit diesem Phänomen nur möglich, wenn neben Gesprächsbereitschaft und Zuhören die Perspektive der Jugendlichen konsequent eingebunden und ihre Autonomie gewährleistet bleibt. Dieser Ratgeber verdeutlicht dies mit Information und Erfahrungsberichten. Das Buch vermittelt Zuversicht, wenn die Unsicherheit zu groß wird: Es zeigt, wann man eingreifen sollte und darf, wie man helfen kann, aber auch, wie man sich selbst schützt und abgrenzt. Dabei knüpft es an den konkreten Lebenswelten aller Beteiligten an und geht auf drängende Fragen zum hilfreichen Umgang mit Autoaggressivität ein.
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Autorenportrait
Pamela Wersin, BA Pflege und Gesundheitsförderung, ist Pflegefachfrau und pflegerische Abteilungsleiterin der stationären Jugendforensik an den Universitären Psychiatrischen Kliniken Basel. Dr. Susanne Schoppmann ist Fachkrankenschwester für psychiatrische Pflege, promovierte Pflegewissenschaftlerin und arbeitet derzeit an den Universitären Psychiatrischen Kliniken Basel in der Abteilung Entwicklung & Forschung Pflege.
Inhalt
Geleitwort 8
Annäherung an ein heikles Thema 11
Gefühlschaos bei Eltern 14
Auswirkungen auf die ganze Familie 16
Informationsmangel in Schulen und Jugendtreffs 19
Ängste und Vorurteile 22
Vereinfachungen und Einstellungen 23
Wenn Stereotype zu Ausgrenzung führen 24
Verinnerlichung der zugeschriebenen Merkmale 28
Stereotype infrage stellen und ersetzen 30
Was ist Selbstverletzendes Verhalten? 34
Ist Selbstverletzendes Verhalten eine Krankheit oder ein Symptom? 35
Diagnose »nichtsuizidales Selbstverletzendes Verhalten« 37
Suizidgedanken oder -absichten 41
Wie viele Jugendliche verletzen sich selbst? 45
Schwierigkeiten im Umgang mit Emotionen 47
Erleben von Stress 48
Kohärenzgefühl 50
Wer braucht welche Hilfe und wann? 55
Rituale und Körperschmuck – kulturelle Aspekte 55
Körpermodifikationen 56
Körperbezogene repetitive Verhaltensstörungen 57
Welche Art von Hilfe wünschen sich betroffene Jugendliche? 61
Reden und Zuhören 63
Verbindung zu anderen Erwachsenen 64
Formale Organisationen 65
Stigma reduzieren und Vertraulichkeit wahren 66
Familiärer Kontext 67
Meine eigene Rolle 69
Wann darf, sollte oder muss ich mich »einmischen«? 70
Was können Eltern und Familien tun? 73
Zusätzliche Aufgaben von Lehr- und Fachpersonen 75
Institutionelle Maßnahmen 76
Was können Sie selbst tun? 79
Nachahmungseffekte 81
Diskussion: Bedecken oder nicht? 82
Sich selbst Unterstützung suchen 83
Welche Hilfsangebote gibt es? 88
Welche Behandlungsvarianten gibt es? 88
Worum geht es in der Psychotherapie? 90
Was ist bei der Suche nach einem Therapieangebot wichtig? 93
Therapieformen 95
Dialektisch-Behaviorale Therapie (DBT) 96
Kognitive Verhaltenstherapie 97
Schematherapie 98
Mentalisierungsbasierte Therapie 99
Pharmakotherapie (Medikamente) 100
Einbezug von Bezugspersonen in die Therapie 100
Selbsthilfe 102
Notfalltelefon 106
(Familien-)Beratungsstellen 107
Kollegiale Beratung und konsiliarische Unterstützung 110
Beratung und Unterstützung: Adressen und Links 112
In der Schweiz 112
Für Erwachsene 112
Für Jugendliche 113
In Deutschland 114
Für Erwachsene 114
Für Jugendliche 115
In Österreich 115
Für Erwachsene 115
Für Jugendliche 116
Selbsthilfe 117
Projekte und Antistigma-Arbeit 118
Zum Nach- oder Weiterlesen 119
Verwendete Literatur 122