Beschreibung
Der bizarrste und ungewöhnlichste Krimi des Jahres. Die Menschheit hat sich selbst nahezu ausgerottet. Nur auf den abgelegenen Falklandinseln geht der Alltag weiter - bis der Gouverneur mit einer Churchill-Büste erschlagen wird. Hannes Steins skurriler Weltuntergangskrimi ist ein philosophisch-postapokalyptisches Vergnügen. Eines gleich vorweg: Vom Weltuntergang sprechen die Figuren dieses Buches nicht. Nein, die Apokalypse, die auch ein überforderter US-Präsident mit eigenartiger Frisur nicht verhindern konnte, wird von den Bewohnern der Falklands mit dem der Insel eigenen Understatement nur mit 'die betrüblichen Ereignisse, über die wir ungern reden' umschrieben. Das gemütliche Leben in der britischen Enklave (denn diese Inseln sind britisch, und wie!) hat sich seither aber ohnehin kaum verändert: Man geht weiterhin in den Pub, schert die Schafe und geniest die gute Meeresluft. Na gut, die Kinderlosigkeit ist schon seltsam. Und die Tatsache, dass man gefährliche Expeditionen aufs argentinische Festland wagen muss, um Vorräte anzulegen, macht den Menschen auch zu schaffen. Außerdem gibt es da noch das vollbesetzte Kreuzfahrtschiff, das vor der Küste liegt und dessen Passagiere nur zu gerne ihre Kabinen verlassen und sich auf der Insel ansiedeln wurden. Als dann plötzlich der allseits beliebte Gouverneur erschlagen wird - in einem Raum, dessen Türen und Fenster von innen verriegelt waren -, geraten die Dinge aus den Fugen. Wer steckt hinter dem heimtückischen Mord? Und was ist das Tatmotiv? Joshua Feldenkrais, Moderator des Inselradios, ermittelt auf eigene Faust - und gerat dabei immer tiefer in einen Strudel aus Verschwörungen, finsteren Machenschaften und Pinguinen.
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Autorenportrait
Hannes Stein, geboren 1965 in München, aufgewachsen in Salzburg, lebt jetzt als Korrespondent für die Welt in New York. Er schrieb für die FAZ und den Spiegel. Im Sommer 2007 ist er nach Amerika ausgewandert. Bei Galiani Berlin erschienen von ihm die Romane 'Der Komet' (2013), 'Nach uns die Pinguine' (2017) und 'Der Weltreporter'. Hannes Stein bloggt bei den Salonkolumnisten und ist Mitglied des amerikanischen PEN-Clubs.
Rezension
Mit großer Verve und brillant-schwarzem Humor erzählt Hannes Stein die Geschichte von Joshua Feldenkrais, die uns in die Abgründe der Weltgeschichte führt und in der es um Euthanasie und Weltkriege geht, Fish and Chips, britische Königstreue, das Überleben der Israelis und die Geschichte des Krimis. Vor allem aber ist die Handlung auch eine Parodie auf die »Locked-Room-Mysteries«. (...) Ernste Themen, aber schön verpackt in einem ironischen und spannenden Roman.
Es geht herrlich britisch zu (...) und es geht hoch her in diesem Roman. Die Klugheit des Ich-Erzählers, sein virtuoses Pingpongspiel mit allen erdenklichen Klischees, verhindert freilich den Überdruss. Mit seiner „Höllenmaschine namens Geschichte“ rast er durch die Zeitläufte und liefert gleichsam en passant jede Menge politischer Analysen, die einem verdächtig zeitgenössisch vorkommen. Nie hat der Weltuntergang mehr Spaß gemacht, soviel steht fest.
Das Wahre, Gute und Schöne ist keine Frage der Wirklichkeit, sondern der Illusion. Falls aber die Welt doch untergehen sollte, ist der Gedanke tröstlich, dass zumindest ein menschlicher Geist sich einen höchst unterhaltsamen Ausgang dieses Debakels erdachte.
Einerseits gibt es hier die leicht verschrobene Gemütlichkeit eines Hercule-Poirot- oder Miss-Marple-Romans. Andererseits ist, wie schon in “Der Komet”, das Satyrspiel, das hier stattfindet, eine ironisch-melancholische Replik auf reale politische Tragödien. ... In einem schwungvollen, mehrfach gestaffelten Finale schafft Stein den kühnen Sprung vom geschichtsphilosophisch finster grundierten Kriminalroman zum biblisch-erotisch aufgeladenen Spiel mit den Inselutopien der Aufklärung. Alles wird gut – und doch bleibt in der wunschtraumhaften Lösung der Konflikte die Erinnerung an deren realweltliche Virulenz bewahrt.
Leseprobe
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Schlagzeile
Apokalypse, kaltblütiger Mord - Pinguine