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Die Fuggertestamente des 16. Jahrhunderts

I. Darstellung

Erschienen am 01.01.1994, unveränderte Auflage
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Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783874373555
Sprache: Deutsch
Umfang: 175
Format (T/L/B): 30.0 x 21.0 cm

Beschreibung

Diese Testamente entstanden in jenem Jahrhundert der Kaufmannsfürsten, in dem ihre Unternehmungen weltpolitisches Gewicht hatten und in dem die Kaufleute den Höhepunkt ihres Einflusses ausübten, in jenem Jahrhundert, in dem sich die Kaiser vor den Kaufleuten verneigten. In dieser Phase des Umbruchs vom Mittelalter zur frühesten Neuzeit vollzog sich ebenso ein Umbruch im Rechtsleben. Die Fugger machten sich zu Bahnbrechern des römisch-rechtlich orientierten Testamentsrechts, das damals in Augsburg Eingang fand. Unter Nutzung der im Jahre 1512 von Kaiser Maximilian I. erlassenen Notariatsordnung wurden die Interessen der Gesellschaft (der Firma als "Offener Handelsgesellschaft") ebenso wahrgenommen, wie auch dem Wunsch nach persönlicher Vermögensverfügung Rechnung getragen wurde. Grundlage für den Fortbestand der Firma war der Gesellschaftsvertrag unter den Fuggerbrüdern (von 1494 und von 1502) oder, später, der Vertrag zwischen Jakob Fugger dem Reichen und seinen Neffen aus dem Jahre 1513. Dessen Verbindung mit dem später errichteten Familienfideikommiß sollte zum eigentlichen "Grundgesetz" des Hauses Fugger werden. "Familien- und erbrechtliche Motive sind also für die Lösung des Geschaftsbetriebes aus dem Privatvermögen und dem Besitz der Offenen Handelsgesellschaft maßgebend" (Georg Simnacher). Testamente und Gesellschaftsverträge werden im Interesse - den Stamm der Fugger, ihren kaufmännischen Namen und ihren Einfluß stark zu halten - zu einer untrennbaren Einheit. Seit dem zum 20. November 1548 von Anton Fugger errichteten Familienfideikommiß werden die gesellschaftsrechtlichen Regelungen zum ehernen Fuggerschen Familienerbschaftsrecht bis ins 20. Jahrhundert. Daß die Fugger ihre Notare, darunter der berühmte Humanist und Meistersinger Johannes Spreng, stets als "öffentliche Person" einstuften und nicht etwa nur als Zeugen, dies garantiert eine "öffentliche Stellung" des Notars im süddeutschen Raum schon ganz am Anfang des weltlichen Notariats. Die Texte der Testamente, hier erstmals wortgetreu wiedergegeben, bezeugen in gleicher Weise den Aufstieg der Fuggergeschlechter von Kaufleuten zu Adeligen, von Handelsmännern zu Humanisten. Aus den Testamenten werden anschauliche Angaben sichtbar über die Lebenshaltung der Familienmitglieder, über ihre Glaubenseinstellung am Umbruch von Reformation und Gegenreformation.

Inhalt

Inhaltsverzeichnis Allgemeine Einführung 1. Kapitel Überblick über die Geschichte des Hauses Fugger von der Lilie bis zum 17. Jahrhundert 2. Kapitel Die Entwicklung des Testaments in Deutschland bis zur Rezeption des römischen Rechts 3. Kapitel Die Rezeption des römischen Testamentsrechts in der freien Reichsstadt Augsburg Die Testamente der Fugger im Allgemeinen 4. Kapitel Einführung 5. Kapitel Die Intestaterbfolge der Fugger im 15. Jahrhundert 6. Kapitel Die von den Fuggern gewählten Testamentsformen und deren rechtsgeschichtliche Einordnung 7. Kapitel Testamentsvollstrecker und Zeugenschaften 8. Kapitel Formel oder persönlicher Wille? 9. Kapitel Die Testamente und die Gesellschaftsverträge 10. Kapitel Das Fuggersche Familienfideikommiß in den Testamenten und das Privileg Kaiser Karls V. 11. Kapitel Die Handelsbestimmungen in den Testamenten 12. Kapitel Die Seelgerätsbestimmungen 13. Kapitel Die Stiftungen in den Fuggertestamenten Die Testamente der Fugger im einzelnen 14. Kapitel Die frühen Neffentestamente 15. Kapitel Die Testamente Jakob Fuggers 16. Kapitel Das Testament des Hieronymus Fugger 17. Kapitel Anton Fuggers letztwillige Verfügungen 18. Kapitel Die Testamente Georg Fuggers und seiner Gemahlin 19. Kapitel Testament und Kodizill Hans Fuggers 20. Kapitel Testament und Kodizill Jakob Fuggers, Herr zu Babenhausen 21. Kapitel Das Testament Marx Fuggers Die Erbfolge ohne Testament in der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts 22. Kapitel Die Intestaterbfolge nach Christoph Fugger 23. Kapitel Das erbrechtliche Schicksal des Vermögens von Ulrich Fugger zu Heidelberg

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