Beschreibung
Chinelo Okparantas erster Roman ist Kriegs- und Liebesroman zugleich. Die Coming-out-Geschichte des Mädchens Ijeoma beginnt 1968, ein Jahr nach Beginn des Biafra-Kriegs in Nigeria. Die Bevölkerung leidet unter dem immer brutaler werdenden Krieg und einer unvorstellbaren Hungersnot. Ijeomas Vater kommt bei einem Bombenangriff ums Leben. Ihre Mutter kann nicht mehr fu¨r sie sorgen, und sie wird in ein entferntes Dorf zu Freunden der Familie geschickt. Dort lernt sie Amina kennen, die gleichalt und auch alleine ist. Zwischen Ijeoma, einer christlichen Igbo, und Amina, einer muslimischen Hausa, beginnt eine Freundschaft, die zur Leidenschaft wird. Als diese aus ethnischen und gesellschaftlichen Grunden unmögliche Beziehung entdeckt wird, muss Ijeoma zuru¨ck zu ihrer Mutter, die sie streng religiös erzieht. Ijeoma ist verzweifelt und findet bei der älteren Ndidi Trost, die sie mit der geheimen homosexuellen Szene der Gemeinde bekannt macht. Doch der gesellschaftliche Druck und die Angst davor entdeckt zu werden, sind zu groß, und so heiratet sie Chibundu, einen Freund aus Kindheitstagen. Okparanta stellt einfu¨hlsam die Persönlichkeitskonflikte dar, in die Ijeoma als heranwachsende Frau in der nigerianischen Gesellschaft gestu¨rzt wird: ihre lesbische Identität, die Niederlage des unabhängigen Biafra, das Tabu einer Beziehung zwischen Igbo und Hausa, der tiefe Fall einer Studentin aus der höheren Mittelklasse in die Armut und die allgegenwärtige Macht der Kirche mit ihren Dogmen, die gleichgeschlechtliche Liebe als abscheuliches Laster brandmarkt. Hinzu kommt die vom Staat ausgehende Gewalt, die mit rigorosen Gesetzen Homosexuelle verfolgt. Ein außergewöhnlicher, sehr aktueller Roman u¨ber das schwierige Erwachsenwerden einer jungen Frau in Nigeria. Politischer Hintergrund: 1967 begann im Su¨dosten Nigerias der Biafra-Krieg, nachdem sich die Region Biafra fur unabhängig erklärt hatte. Hauptursache fur diesen Krieg waren die andauernden Konflikte zwischen dem christlichen Igbo-Volk und den muslimischen Volksgruppen der Hausa und Fulani. Der Krieg endete 1970, forderte zweieinhalb Millionen Todesopfer und wurde in Nigeria nie richtig aufgearbeitet.
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Autorenportrait
Chinelo Okparanta wurde in Port Harcourt/ Nigeria geboren. Mit 10 Jahren emigrierte sie mit ihrer Familie in die USA wo sie auch studierte. Ihr erster Roman "Under the Udala Trees" erschien 2015 und war 2017 auf der Shortlist des International Dublin Literary Award. Sie unterrichtet derzeit Kreatives Schreiben an der Bucknell University, Lewisburg/ USA.
Rezension
»Ohne Scheu schreibt sie von Krieg und Gewalt, inneren und äußeren Konflikten. Und – ganz unsentimental – von befreiter Liebe, dieser Utopie.« Jana Volkmann, der Freitag
»Chinelo Okparantas Roman ist eine eingängig geschriebene Geschichte zu einem großen Thema.« Gaby Mayr, SWR 2
»Chinelo Okparanta gelingt es, inhaltlich und sprachlich überzeugend aus der Perspektive einer Jugendlichen zu erzählen. Ein berührendes und facettenreiches Debüt« Birgit Koß, Deutschlandfunk Kultur
»Verleugnung und Hingabe sind die zentralen Themen Chinelo Okparantas Erfolgsromans. Es ist kaum fassbar wie in einer Zeit, in der selbst im verstecktesten Winkel Aufklärung und Emanzipation selbstverständlich sein müssten rückständiges Gedankengut immer wieder auf fruchtbaren Boden trifft. (...)Umso wichtiger ist es, das Bücher wie dieses mehr und mehr Aufmerksamkeit erhalten. « Lovelybooks.de
»Chinelo Okparanta Roman hingegen erzählt nicht nur von den Gräben, die sich zwischen Menschen unterschiedlicher Ethnien, Religionen und sexueller Orientierungen auftun. Sie spricht auch von der Liebe, von Solidarität und Mut. „Möge das Leben sein, was es ist“, spricht Ijeomas Mutter zum Schluss – ein Geschenk des Mitgefühls«. garconnefeuilleton
»Chinelo Okparanta erzählt in ihrem Debütroman «Unter den Udala-Bäumen» in fast quälender Genauigkeit, was die ständige, manchmal gewalttätige Zurückweisung einesLebensentwurfs für die Betroffenen bedeutet –
nicht nur in ihren Partnerschaften, sondern auch in der Beziehung zu ihren Eltern.« WOZ Anja Bengelstorff
»Ein außergewöhnlicher, sehr aktueller Roman über das schwierige Erwachsenwerden einer jungen Frau in Nigeria.« Nomas Literaturblog
»Die bewegende wie kraftvolle Geschichte erzählt den mühsamen Lebensweg einer lesbischen Nigerianerin, die immer wieder bedroht bleibt, vom Gewicht der Traditionen, vom Aberglauben und all den Legenden, von denen sie umgeben ist, zerdrückt zu werden. Eine Bereicherung für Afrika-Bestände.« ekz