Beschreibung
„Blochs Philosophie der Zukunft beweist ihre Größe und Aufschlusskraft dadurch, dass sie den weitesten geschichtlichen Horizont mit ihrer Intention auf eine zukunftsorientierte Praxis zu vermitteln sucht, eine Vermittlung, die von einer Ontologie des zukunftsoffenen Noch-Nicht-Seins theoretisch umfasst und vom ‚Prinzip Hoffnung‘ als ‚kognitivem Richtungsakt‘ mit ‚praktischer Zuversicht‘ – wie ich interpretierend hinzufüge – auf die Veränderung zum Besseren geleitet und erhellt wird. Dabei versteht sich diese Philosophie der Zukunft auf der Basis der marxistischen ‚Theorie-Praxis‘, d.h. durch deren Grundlagen und Zielpunkte fundiert, belehrt und ausgerichtet, wie sie andererseits die marxistische Theorie-Praxis-Vermittlung – zum Ärger der Dogmatiker – in die Prospektive einer Grundhoffnung mit konkret-utopischer Antizipation rückt.“ (Helmut Fahrenbach)
Autorenportrait
Helmut Fahrenbach, Prof. em. für Philosophie an der Universität Tübingen, Jg. 1928, Promotion bei Karl Löwith 1955 mit der Dissertation „Wesen und Sinn der Hoffnung“. 1965 Habilitation: „Ethische Existenz. Ihre Erschließung durch Kierkegaard und ihre Problematik bei Jaspers, Heidegger, Sartre“. Fahrenbach veröffentlicht im Umkreis der Existenzphilosophie/ Philosophische Anthropologie, Ethik, Kritische (marxistische) Gesellschaftstheorie Aufsätze und Bücher. Jüngste Veröffentlichungen: Philosophie‒Politik‒Sozialismus. Ein prekäres Verhältnis in Deutschland. Mössingen: Talheimer Verlag 2016.
Inhalt
Inhalt
Vorwort
Einleitung: Die ‚irritierende‘ Stellung Blochs in der Philosophie des 20. Jahrhunderts
I. Blochs Integration von Philosophie, marxistischer Theorie und Utopie
1. Das Problem der Einheit von Philosophie und marxistischer Theorie
2. Antizipierendes (utopisches) Bewusstsein und gesellschaftliches Sein. Blochs Transformation einer Marx’schen Formel
3. Die utopische Perspektive
3.1 Utopie als Projekt und Methode marxistischer Theorie – Henri Lefebvre
3.2 Das Utopie-Problem in Marcuses kritischer Theorie
3.3 Geschichtliches Grenzbewusstsein utopischen Denkens – ein Utopie-Diskurs zwischen Jürgen Habermas und Ernst Bloch
3.4 ‚Vor-Schein‘ als utopische Wahrheitsdimension der Kunst
II. Bloch im kritischen Konnex zeitgenössischer Philosophie
1. Bloch und die Existenzphilosophie ‒ Kierkegaard, Jaspers, Heidegger, Sartre
2. Angst oder Hoffnung als Elemente der Existenzerhellung und Weltorientierung? ‒ Heidegger und Bloch
3. Der Mensch – das hoffend-utopische Wesen? Die anthropologischen Grundlagen der Philosophie Blochs
III. Problemhorizonte einer Philosophie der Zukunft
1. Zukunft als Thema der Philosophie. Zur Grundlagenthematik einer Philosophie der Zukunft
2. Zukunftsforschung und Philosophie der Zukunft. Eine Erörterung im Wirkungsfeld Ernst Blochs
3. Blochs utopisch-praktische Philosophie der Zukunft und die Gegenwart