Beschreibung
Das Wirken von Kemal Atatürk (1881 - 1938) und die Geschichte der modernen Türkei lassen sich nur verstehen, wenn man die einzige gelungene proletarische Revolution, den Oktoberumsturz des Jahres 1917 in Rußland, und die Existenz der Sowjetunion in die Betrachtung einbezieht. Diesen von der westlichen Propaganda sorgfältig kultivierten, mit Denkverboten abgesicherten "blinden Fleck" füllt das vorliegende Buch aus. Der Leser kann plastisch nachvollziehen, wie sich die junge türkische Republik, die Schöpfung Atatürks, dem Würgegriff der imperialistischen Mächte entzieht. Und er beginnt zu ahnen, warum eine national unabhängige und säkulare Türkei dem US-amerikanischen Weltherrscher jetzt, nach dem Ende des Kalten Krieges, ein Dorn im Auge sein muß.
Autorenportrait
Prof. Dr. Johannes Glasneck (1928 - 2009) zählt zu den renommiertesten Historikern der Deutschen Demokratischen Republik. Nach dem Studium der Geschichte und Germanistik und der Promotion im Jahre 1964 Lehrtätigkeit an der Martin-Luther-Universität Halle von 1978 bis 1991. Seine wichtigsten Forschungs- und Publikationsgebiete erstrecken sich auf die Geschichte der internationalen Beziehungen und die neuere Geschichte des Nahen Ostens. Zahlreiche Veröffentlichungen in wissenschaftlichen Zeitschriften, Sammelbänden und Gemeinschaftswerken. Die vorliegende, erstmals 1971 veröffentlichte Studie zählt zu den ersten deutschsprachigen Biographien über den türkischen Staatsgründer.
Inhalt
Doppelte Wiederkehr des Verdrängten: Ein DDR-Historiker schreibt über Atatürk
Vorbemerkungen
1 Ein General des Sultans
2 Führer im nationalen Befreiungskampf
3 Erster Präsident der Türkischen Republik
Dokumentation: Flugblatt vom 4. Mai 2007: Für eine säkulare Türkei - gegen den deutschen Kirchenstaat von Hitlers Gnaden!
Anhang