Beschreibung
Die 30 hier versammelten Märchen und Geschichten zeichnen ein farbiges Bild des Beduinenlebens, einer Kultur, die im Untergang begriffen ist. Gleichzeitig weisen sie auch Parallelen und Ähnlichkeiten zu den Märchen der Brüder Grimm auf. Bei aller Fremdheit der Geschichten entsteht so ein faszinierendes Bild einer uns unbekannten Gesellschaft, die gleich hinter den hohen Mauern der großen Hotelresorts beginnt.
Autorenportrait
Marion Victor, Dr. Dr. h.c., geboren 1949 in Reutlingen, Studium an der Kunstakademie Stuttgart und an der Universität Stuttgart Romanistik und Kunstgeschichte. Dramaturgin an verschiedenen Theatern. Von 1989 bis 2010 Geschäftsführerin des Verlages der Autoren. Seit 1985 Lektorin im Verlag der Autoren in Frankfurt am Main.
Rezension
„Einen besonderen Reiz hat der Band durch die Ausstattung mit Bildern. In einem Anhang sind Farbfotos reproduziert, die einerseits die Erzähler der Geschichten zeigen, andererseits Impressionen der Wüstenlandschaft. Verteilt über das ganze Buch sind außerdem vor Ort entstandene Bleistift- und Buntstiftzeichnungen Victors, die nicht nur Philologie studiert hat, sondern auch wie Ihr Vater Winand Viktor Kunst. Und so kann sie mit den Zeichenstift beglaubigen, was sie in der Einleitung schreibt: »Es ist eine überraschende Erfahrung, dass das Auge nach kurzer Zeit die Farbigkeit in der Kargheit der Landschaft entdeckt.« Es ist ein Versuch wert, eine solche Erfahrung auch bei der Lektüre der kargen Geschichten zu machen.“
Von GEA
In: Reutlinger Generalanzeiger, Freitag, 17. Januar 2014, Kultur, S. 29.
---------------------------------------„Auf wortreiche Ausschmückungen verzichten die Erzählungen. Die Kargheit der Landschaft findet sich auch in derSprache wieder. Manches wirkt holzschnittartig. Und obwohl die Geschichten vor langer, langer Zeit spielen, spiegeln sie doch eine Welt wieder, die die Menschen in der Wüstenregion bis heute kennen. Eine Welt des Unterwegsseins, der Armut, des Überlebenskampfes. Eine Welt, in der Mllt, Treue, Liebe und Gastfreundschaft, aber auch Missgunst und Eifersucht zum Tragen kommen. Herrschaftliche Paläste, wie man sie von »Tausendundeine Nacht« kennt, kommeneher nicht vor.“
In: Reutlinger Generalanzeiger, Freitag 26. September 2014
--------------------------------------„Victor hat die Geschichten, die sie ihren Begleitern mit deren Einverständnis abends bei einem Glas Tee ablauschte in "Heldensagen, Märchen und Fabeln" sowie "Geschichten aus dem Beduinenleben" mit Vorbildcharakter eingeteilt. Ein ausführliches Nachwort über die wichtigsten Motive und die orale Erzähltradtion der Beduinen rundet die bisher einzigartige Publikation ab.“
Claudia Schülke
In: Frankfurter Allgemeine vom 31.05.2014--------------------------------------„Die Reutlinger Romanistin Marion Victor, GeschaÅNftsführerin des Frankfurter» Verlags der Autoren«, ist seit Jahren im Süden der Sinai-Halbinsel zu Gast, wo »heute noch wenigstens Reste des Beduinenturns aufzuspüren sind.« (J.D. Brandes 2001) Inzwischen kann sie sich auch mit ihren Gastgebern in deren Sprache verständigen. Vor Kurzem hat sie auf Deutsch eine Sammlung von Geschichten herausgegeben, die ihr von älteren, noch der Tradition verbundenen Männern erzählt worden sind. (...) Die 30 Erzählungen charakterisiert die Herausgeberin selbst als so karg wie die Steinwüste des Sinai, aber gerade deshalb auch als unverfälschten Ausdruck des Beduinenlebens. (...) So unveltraut die dargestellte Welt sein mag, Spannung in den Handlungsverläufen hält den Leser in Bann. Einen besonderen Reiz hat der Band durch die Ausstattung mit Bildern. In einem Anhang sind Farbfotos reproduziert, die einerseits die Erzähler der Geschichten zeigen, andererseits Impressionen der Wüstenlandschaft. Verteilt über das ganze Buch sind außerdem vor Ort entstandene Bleistift- und Buntstiftzeichnungen Victors, die nicht nur Philologie studiert hat, sondern auch wie ihr Vater Winand Victor Kunst. Und so kann sie mit dem Zeichenstift beglaubigen, was sie in der Einleitung schreibt: »Es ist eine überraschende Erfahrung, dass das Auge nach kurzer Zeit die Farbigkeit in der Kargheit der Landschaft entdeckt.« Es ist einen Versuch wert, eine solche Erfahrung auch bei der Lektüre der kargen Geschichten zu machen. (GEA).“
In: Reutlinger General-Anzeiger, Samstag 18. Januar 2014.