Beschreibung
Es ist ein weit verbreitetes Vorurteil, die mittelalterliche Philosophie sei von dogmatischer Homogenität gewesen. Die Studien zur '·Großen Räuberhöhle' zeigen, daß es harte ideologische und machtpolitische Auseinandersetzungen um das Verhältnis von Glauben und Wissen und um die Rolle der Kirche in der Gesellschaft gab - Auseinandersetzungen, die als Aussdruck von gegensätzlichen Klasseninteressen zu verstehen sind und in denen sich religiöse und politische Oppositionsbewegungen auf oft widersprüchliche Weise miteinander verknüpften. Das 12. und 13. Jahrhundert sind erfüllt von diesen Kämpfen. Neben der mit den Institutionen weltlicher Herrschaft verbundenen Amtskirche gab es seit dem Hochmittelalter religiöse Strömungen, in denen sich das Streben nach einer Erneuerung des Christentums mit sozialrevolutionären Hoffnungen verknüpfte.
Autorenportrait
Hans Heinz Holz (1927-2011) war bis zu seiner Emeritierung Professor für Philosophie zunächst in Marburg, dann in Groningen (Niederlande). Bei Aisthesis sind u.a. von ihm erschienen: 'Philosophische Theorie der bildenden Künste' (3 Bde., 1996/97) und 'Seins-Formen. Über strengen Konstruktivismus in der Kunst' (2001). Zuletzt: 'Macht und Ohnmacht der Sprache. Untersuchungen zum Sprachverständnis und Stil Heinrich von Kleists' (2011).
Rezension
[.] ein wertvoller Beitrag zur historischen Aufklärung. [.] Wer die Arbeiten von Hans Heinz Holz kennt, weiß, dass sie flüssig, verständlich (aber ohne zu versimpeln) geschrieben sind. Da kommt keine Langeweile auf.Robert Steigerwald in 'Unsere Zeit' vom 28.01.2000