Beschreibung
Nach zwei Theaterjahrzehnten, die insbesondere in Deutschland von der postmodernen Ästhetik bestimmt waren, wendet sich Lohers Dramatik von dem ab, was sie als "postmodernes Orientierungslosigkeitgefasel" bezeichnet. Der vorliegende Band zeichnet in genauen Analysen nach, auf welche Weise Loher in ihren Stücken die Moderne wiederbelebt. Dabei bezieht die Autorin sich vor allem auf die Theaterästhetik Brechts. Vor dem Hintergrund des politischen Theaters entwickelt sie eine "moderne" Dramatik, die erneut den Menschen und seine materiellen Lebensbedingungen im Spätkapitalismus behandelt. Das Buch untersucht die dramatischen Strukturen in Lohers Theaterstücken und zeigt dabei, auf welche Weise die Dramatikerin einerseits aus Brechts Werk schöpft, andererseits seine Theaterästhetik in ihren Stücken kritisch reflektiert.
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DE 33602 Bielefeld
Inhalt
0. Vorwort
I. Der Begriff des politischen Theaters
II. Dea Lohers politische Theaterästhetik
III. Die Stücke
III.1. Oral History versus materielle Überlieferung
Erinnern und Vergessen: Olgas Raum (1990)
Auf der Suche nach der persönlichen Wahrheit: Fremdes Haus (1995)
III.2. Was ist der Mensch? – Im Spannungsfeld von Materialismus und Idealismus
Die Rote Armee Fraktion: Leviathan (1993)
Zwischen Auflehnung und Passionsgeschichte:
Adam Geist (1997)
Arbeitslosigkeit und Komödie: Klaras Verhältnisse (2000)
Verspätete Revolte: Der dritte Sektor (2001)
Magazin des Glücks: Licht. Hände. Deponie. Hund. Sanka. Samurai. Futuresong (2001)
Unschärferelationen: Unschuld (2003)
Stillstand und Unterdrückung: Das Leben auf der Praça Roosevelt (2004)
III.3. Spielarten eines feministischen Materialismus
Kindesmissbrauch: Tätowierung (1992)
Opfer und Täter: Blaubart – Hoffnung der Frauen (1997)
Argonauten in Amerika: Manhattan Medea (1999)
Fiktionalisiertes Ich: Schere (2001)
IV. Schlussnotiz
V. Literatur