Beschreibung
Die Klagegesänge über eine Krise der Musiktheaterlandschaft durchziehen seit Jahren die Feuilletons. Ein Paradigmenwechsel tut Not, er setzt jedoch eine Änderung der Perspektive voraus: Regisseure, Intendanten, Theater- und Musikwissenschaftler sowie Kulturökonomen wagen diesen neuen Blick und überwinden das Lamento: Der Band versammelt 21 Beiträge, in denen die Zukunftsfähigkeit der unmöglichen Kunst "Musiktheater" auf den Prüfstein gestellt und eindrucksvoll bestätigt wird. Es werden Visionen für das Musiktheater entwickelt, die von den Bildungswegen ausgehen, über ästhetische Problemstellungen und eine Befragung des Begriffes "Regietheater" zu kulturökonomischen Konzepten und schließlich zum eigentlichen Ziel des Musiktheaters, zum Publikum, führen. Kritisch und konstruktiv werden die relevanten Fragen zur gewandelten Legitimation, zu Strukturveränderungen und zur ästhetischer Neuorientierung gestellt und beantwortet. Sie verstehen sich als aktive Anregung eines Diskurses, der die künstlerische, politische und wirtschaftliche Besitzstandswahrung überwindet und die sinnlichste und schönste, die integrativste und berührendste aller Künste von Grund auf erneuert.
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Hersteller:
Aisthesis Verlag
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Oberntorwall 21
DE 33602 Bielefeld
Inhalt
Bettina Knauer / Peter Krause: Einleitung
Bildungswege
Peter Konwitschny
Kirsten Harms im Interview mit Julia Hübner: Vom Erfolg und vom Scheitern
Peter Michael Hamel: Über Frauen – Über Grenzen: Modell einer „musiktheaterpraxisbezogenen“ Ausbildung
Andreas Bode: Vom Ende zum Anfang
Jörn Arnecke: Gegenwart und Zukunftsmusik. Freie Variationen über ein unbekanntes Thema
Hermann Rauhe: Projektorientierung und Praxisbezug als prägendes Profil: Alleinstellungsmerkmale und Erfolgsprinzipien des Studiengangs Musiktheater-Regie
Ästhetik
Peter Ruzicka: Zweite Moderne und Musiktheater
Albrecht Puhlmann: Immer wieder das Neue im Alten suchen – muß das sein?
Nike Wagner: Oper: „Musik mit Bildern“?
Peter Petersen: Adriana Hölskys ‚Opern‘. Theatrale Musiksprache und vokal-instrumentales Theater
Heinz Josef Herbort: Was ist uns die Oper (noch) wert?
Werner Schulze-Reimpell: Primo il teatro! Die Erneuerung der Oper durch szenische Genauigkeit
Regietheater
Claus Unzen: Sprengung in die Postmoderne oder Opernregie im Wandel zur kreativen Kunst
Clemens Risi: „Keinen Wagner-Kult mehr. Sondern Theater, Theater, Theater“ – Der Ring des Nibelungen und das Regietheater
Matthias Nöther: Kein Bildungsbürger, nirgends. Vom Phantomschmerz der modernen Opernregie
Andreas Leisner: Se non puoi quello che vuoi, quello che puoi voglia!
Kulturökonomie
Peter Bendixen: Die Oper – ein sterbender Koloß?
Peter Krause: „So laßt uns denn die Opernhäuser sprengen“: Von einer neuen Gründerzeit des Musiktheaters im 21. Jahrhundert
Rezeption
Christoph Becher: „… dass Sie oft unrechtmäßig in die Opern-Literatur eingreifen“. Oper als Auseinandersetzung
Petra Schmidt-Decker: Triebe, Werte & Musiktheater
Bettina Knauer: Theater und ästhetische Bildung. Anmerkungen zur Krise eines Modells
Bio-Bibliographie