0

Selbstbildnis und dichterisches Schaffen

Aus dem Nachlass - Texte 11, Veröffentlichungen der Literaturkommission für Westfalen 29

Erschienen am 22.09.2008
38,00 €
(inkl. MwSt.)

Lieferbar innerhalb 1 - 2 Wochen

In den Warenkorb
Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783895286902
Sprache: Deutsch
Umfang: 419 S., 25 s/w Illustr., 25 Fotos
Format (T/L/B): 2.8 x 20.5 x 14.5 cm
Einband: kartoniertes Buch

Beschreibung

Die Familie Schücking ist heute in erster Linie wegen des Schriftstellers und Droste-Vertrauten Levin Schücking (1814-1883) bekannt. Aus seiner vielfach mit Westfalen in Beziehung stehenden Familie sind aber weitere bedeutende Persönlichkeiten hervorgegangen, darunter der Jurist und Politiker Walther Schücking (1875-1935) und der Husumer Bürgermeister Lothar Engelbert Schücking (1873-1943). Mit der vorliegenden Publikation rückt mit Levin Ludwig Schücking (1878-1964) ein weiterer Enkel des bekannten Vorfahren in den Blickpunkt, der sich vor allem als Wissenschaftler, daneben aber auch als Literat einen Namen gemacht hat. Der in Burgsteinfurt geborene und in Münster und Sassenberg aufgewachsene Levin Ludwig Schücking war im Berufsleben Professor für Englische Philologie an den Universitäten Jena, Breslau und Leipzig sowie nach 1945 in Erlangen und München. Der ausgewiesene Shakespeare-Spezialist wirkte prägend für sein Fach v.a. mit der Profilierung eines literatursoziologischen Ansatzes und erwarb darüber hinaus weite Anerkennung als der letzte dt. Anglist, der in allen Sparten seiner Disziplin Bemerkenswertes geleistet hat (Killy-Literaturlexikon). Über seine berufliche Entwicklung sowie über seine weitverzweigten privaten Beziehungen, die er u.a. zu Börries von Münchhausen und Lulu von Strauß und Torney unterhielt, gibt sein Lebensbild Aufschluss, das hier aus seinem Nachlass erstmals publiziert wird. Darin konturiert sich auch der Schriftsteller Levin Ludwig Schücking, der vor allem vor und während seiner ersten Berufsjahre eine Vielzahl von Gedichten und Balladen veröffentlichte, die in Qualität und Anspruch weit über das hinaus reichen, was die zeittypische Gebrauchslyrik junger Akademiker in dieser Zeit ausmachte. Mit dem vorliegenden Band wird durch die Erstedition der bisher unbekannten Lebenserinnerungen Levin Ludwig Schückings und den vollständigen Neudruck seiner dichterischen Werke der literaturwissenschaftlichen und institutions- und wissenschaftsgeschichtlichen Forschung umfangreiches, z.T. zuvor unzugängliches Quellenmaterial zur Verfügung gestellt.

Produktsicherheitsverordnung

Hersteller:
Aisthesis Verlag
info@aisthesis.de
Oberntorwall 21
DE 33602 Bielefeld

Autorenportrait

Ulf Morgenstern M.A., Jahrgang 1978, ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Neuere und Neueste Geschichte am Historischen Seminar der Universität Leipzig und promoviert zur Geschichte der liberalen Gelehrtenfamilie Schücking.

Rezension

[.] Nun liegt ein autobiographisches Selbstbildnis vor, das erst kürzlich aus den Archiven gehievt wurde dank dem unermüdlichen Eifer des jungen Wissenschaftshistorikers Ulf Morgenstern. [.] Sein Selbstbildnis verfasste er [Schücking] gleich nach dem Krieg in Bayern, wohin er sich aus Leipzig als Emeritus zurückgezogen hatte. Es gibt einen faszinierenden Einblick nicht nur in die Seele eines Wissenschaftlers, sondern auch in den politisch-kulturellen Geist von der Kaiserzeit bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs. [.] Dass aus der Kaiserzeit ins Dritte Reich ein gerader Weg führte, war Schücking völlig klar: Der Deutsche war Untertan, es fehlten ihm Zivilcourage und eine Tradition der Bürgerrechte. Die Nationalsozialisten vertraten ein „Jagdhundideal“, das die Herzen verhärtete und in der Verherrlichung von Inhumanität endete, so lautete das Fazit des enttäuschten Gelehrten. Die Universitäten hatten sich zudem in einen Kasernenhof verwandelt. [.] So liest sich diese Autobiographie auch als Abgesang auf eine nicht mehr vorhandene deutsche Universität.Elmar Schenkel in „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ (9. Januar 2009)[.] Wer sich für die Fachgeschichte der deutschen Anglistik interessiert, wird Schückings Buch mit Gewinn lesen [.]. Die Herausgabe dieser Erinnerungen ist ein erfreuliches Ereignis [.].Till Kinzel in „Informationsmittel für Bibliotheken“ 16 (2008) Heft1/2Wer noch das Glück hatte, als junger Student Levin Ludwig Schücking noch in den letzten Semestern seiner Lehrtätigkeit zwischen 1953-55 als unvergesslich anregenden Dozenten zu erleben, kann nur mit freudiger Überraschung die Publikation seiner Gedichte und vor allem seiner Erinnerungen begrüßen [.]. Neben seinen lebendigen, zuweilen anekdotischen Portraits von Zeitgenossen aus ganz verschiedenen Lebensbereichen finden sich kluge, oft erfrischend fortschrittliche Ausführungen über englische und deutsche Politik, über Universitäten, Frauenstudien und die Situation Deutschlands nach der Katastrophe von 1945. Das umfangreiche und vielseitige Schriftenverzeichnis [.] dokumentiert eindrucksvoll die Fülle eines Lebenswerks, von dem dieser verdienstvolle Band zeugt. [.]Dieter Mehl in „Archiv für das Studium der neueren Sprachen und Literaturen“ (2. Halbjahresband 2009)

Inhalt

Vorwort Teil I: Gedichte und Balladen Blondels Lied vor Dürrenstein (1891) Kinderaugen (1898) Der Sommerkönig. Ein erzählendes Gedicht (1898) I. In Korte II. Die Ankunft III. Sebastian Costa IV. Der Anschlag V. Renate VI. Der Sturm VII. Marianne VIII. Der letzte Versuch IX. Am Meer X. Der Abschied Die alten Schüler an Professor Wormstall (1899) Festgesang zum 18. März 1899 Philisters Winterlied (1900) Liebeslied (1900) Arm (1900) Münster (1900) Studentenloos (1900) Studentenfahrt (1900) Der Einsiedler (1900) Jürgen van der Leyen (1901) Was kommen muß (1901) Stille Geschichte, darin: Küsters Hochzeit (1901) Winterlied (1901) Erloschen (1901) Ernte (1901) Meinhard von Dürrenstein (1902) Die Uhr der Königin (1904) Ich bin aus einem Lied ein Klang (1909) Begleitvers (1909) Phantasien (1909) Wattenfahrt (1909) Die Zürnende (1909) Münsterscher Karneval (1901–09) Wolkenschatten (1909) Einem Toten (1909) Beim Wein (1909) Das Muttergottesbild (1909) Oktober (1909) Noch niemals (1909) Hochsommer (1909) Der Ungetreue (1909) Toren-Weisheit (1909) Ein fremdes Kind (1909) Vielleicht einmal (1909) Auf dem Wege (1909) Zwei Oden des Horaz (1909) Ahnung (1909) Alte Briefe (1909) Abendwanderung (1909) Februar (1909) Herbstabend (1909) Frauen (1909) Diego Mendoaz (1909) Der König. Eine Vorgeschichte (1909) Der Wald von Elmenhag (1909) Werner Busch (1909) Traum im Krieg (1915) Hahn und Ente (1922) 3. August am See von Malaja (1928) undatierte Gedichte In die Welt Ein Kind Spruch am Sarge Mimicry Sonnett Der gefangene Kranich Legende vom Engelein und Teufelein Die Falkin Die Erzählung vom Eremiten von Godesberg Editionsbericht und Stellenkommentar Teil II: Selbstbildnis von Levin L. Schücking, ehedem Professor an der Universität Leipzig I. Jugend II. England III. Abermals Göttingen IV. Meine Brüder (Ein Intermezzo) V. Jena VI. Breslau VII. Politische Aufklärungsarbeit in England VIII. Breslauer Ausklang IX. Leipzig X. Der Staat in Verbrecherhänden XI. Farchant Schluss Editionsbericht Teil III: Werkeverzeichnis Anhang Nachwort Abbildungen Personenverzeichnis

Weitere Artikel aus der Reihe "Veröffentlichungen der Literaturkommission für Westfalen"

Lieferbar innerhalb 1 - 2 Wochen

24,80 €
inkl. MwSt.

Lieferbar innerhalb 1 - 2 Wochen

24,80 €
inkl. MwSt.

Lieferbar innerhalb 1 - 2 Wochen

18,00 €
inkl. MwSt.

Lieferbar innerhalb 1 - 2 Wochen

19,80 €
inkl. MwSt.
Alle Artikel anzeigen

Weitere Artikel aus der Kategorie "Belletristik/Gegenwartsliteratur (ab 1945)"

Noch nicht lieferbar

26,00 €
inkl. MwSt.

Noch nicht lieferbar

16,99 €
inkl. MwSt.

Noch nicht lieferbar

26,00 €
inkl. MwSt.

Lieferbar innerhalb 24 Stunden

22,00 €
inkl. MwSt.
Alle Artikel anzeigen