Beschreibung
Nach vielen ideologischen Engführungen wird das Thema "Frau" hier wieder neu buchstabiert: mit Hilfe anschaulicher Gesichter. Denn die Frauenbewegung hat zu lange das Thema Transzendenz ausgespart und damit ein verkürztes Selbstverständnis von Frau gepflegt. Es ist an der Zeit, den Radius weiter zu spannen. Es ist nämlich vor allem die Beziehung zum Heiligen, die Frauen aus ihrem gesellschaftlich abgestützten Tätigkeitsraum löst. So sind die vorgelegten Porträts höchst unterschiedlich von Spiritualität = Geisterfahrung geprägt.
Aus Emanzipation und verteidigtem Rollenglück wird dann (Selbst-) Verschwendung, Überfluß, Hingabe, auf der anderen Seite aber neues Maß, Gleichgewicht, Fassung.
Dies zeigen die Porträts so unterschiedlicher Frauen wie Elisabeth von Thüringen, Maria Ward, Rosa Flesch, Gertrud von le Fort, Simone Weil, Margarete Dach; dieselbe Spannung zeigt sich in der Mariendichtung, vor allem bei Rilke, in den Entwürfen Teilhards de Chardin und Romano Guardinis.
Mit solchen Erfahrungen wird die geistvolle, geistgeführte Geschichte von Frauen geschrieben.
Autorenportrait
Hanna-Barbara Gerl-Falkovitz, geboren in der Oberpfalz/Bayern, Studium der Philosophie, Germanistik und Politischen Wissenschaft an der LMU München und der Univ. Heidelberg, Promotion und Habilitation an der LMU München; Ehrenpromotion in Theologie 1996; 1993-2011 Lehrstuhl für Religionsphilosophie und vergleichende Religionswissenschaft an der TU Dresden, seit 2011 Vorstand des Europäischen Instituts für Philosophie und Religion (EUPHRat) an der Phil.-Theol. Hochschule Benedikt XVI. Heiligenkreuz bei Wien.