2014 erschien mit „Mein Waldviertel“ der erste Band einer fünfteiligen „literarischen Vermessung“ der niederösterreichischen Viertel. Zehn Jahre sind seit­her vergangen und an der landläufigen Meinung, dass im Waldviertel die Uhren anders ticken, hat sich nichts geändert. Im Gegenteil, die Erfahrungen der zwischenzeitlich erlebten und durchlittenen Pande­mie haben uns gelehrt, wie wichtig Rückzugsorte fernab von Hektik und Menschen sein können. Auch zehn Jahre später ist das Busnetz ausbaufä­hig, die öffentliche Erreichbarkeit überschaubar, ein einsetzender Massentourismus weit und breit nicht in Sicht. Für Wirtschaft und Industrie ist das Waldviertel nach wie vor nicht lukrativ genug und trotzdem oder vielleicht gerade deshalb beliebt und in aller Munde, obwohl Probleme wie Abwanderung und Klimawandel auch vor dem Waldviertel nicht Halt machen. Ein Jahrzehnt nach „Mein Waldviertel“ hat Wolfgang Kühn dreizehn Schriftsteller*innen gebeten, sich er­neut literarisch mit der nördlichsten Region Nieder­österreichs auseinanderzusetzen. Was hat sich ver­ändert? Was ist gleichgeblieben? Und: Wie wird das Waldviertel in Zukunft aussehen? Mit Beiträgen von Regina Appel, David Bröderbauer, Daniela Dangl, Andrea Heinisch, Jakob Kraner, Michaela Mandel, Valerie Melichar, Kurt Palm, Martin Peichl, Sabine Schönfellner, Maria Sterkl, Richard Wall und Andrea Winkler