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Befragte Lichtungen.

Gedichte

Szymanski, Rolf
Erschienen am 31.05.1985
12,80 €
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Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783903071063
Sprache: Deutsch
Umfang: 70

Beschreibung

Mit den drei Gedichtzyklen, die Lothar Klünner hier zusammengestellt hat, legt er seinen fünften Lyrikband vor. Darin zeigt er sich einer bestimmten Tradition der Moderne verpflichtet, für die Namen wie Ribaud, Apollinaire, Eluard und Char kennzeichnend sind. Sie sieht in der Metapher, dem poetischen Bild, den Brennpunkt der Dichtung. Solche Metapher hat nichts gemein mit dem herkömmlichen Vergleich, der die Wirklichkeit illustriert, sie zielt vielmehr darauf ab, das Unbekannte, das in uns lebt, das mehr Geahnte als Gefühlte, das vom Denken Anvisierte, aber noch nicht Formulierte, in einer kühnen Wortverbindung zu verbindlichen. An den Grenzen, wo dauernd ein heimlicher Austausch stattfindet, wo der Gedanke in Imagination übergeht und umgekehrt, kann sich die Sprache in neuer Freiheit entfalten. Innen und Außen, Realität und Raum, Zukunft und Vergangenheit miteinander verknüpfend, leben diese Gedichte ganz aus einer Sprache, die dem Knechtsdienst entsagt, Informationen weiterzugeben; einer auratischen Sprache (um mit Walter Benjamin zu reden), die, stumm nach konventionellen Begriffen, ihrer Fähigkeit zum Gesang vertraut. Weisen diese Meeres heißt der erste Zyklus. Der Doppelsinn des Wortes Weisen verbindet Existenzformen des Meeres mit dem Liedhaften. Dass diese sich vorzugsweise im Prosagedicht niederschlägt, ist kein Widerspruch: hier ist die Freiheit am größten, nichts beschränkt die Bildausbeute. Die zweite Reihe, Inselschrift, bringt Erfahrungen ein, die individuell und überpersönlich zugleich, dem Autor aus dem Alltag zugewachsen sind. Eine Bilanz der Abschiede und Einbußen, die lehrt, dass nur das verbleibt, was sich ins Innere retten ließ. Zuletzt werden geistige Landschaften vorgestellt, die breitwillig Auskunft geben: Befragte Lichtungen. Von zwölf Ölbildern angeregt, überlassen die Gedichte in meditativer Variation des Themas die Aussage den poetischen Bildern, die ihren Anteil an der Wahrheitsfindung genauso geltend machen wie die Malerei.

Autorenportrait

Lothar Klünner (* 3. April 1922 in Berlin; † 19. Oktober 2012 ebenda, alias Leo Kettler (als Schüttelreimer und als Verfasser anderer Schöpfungen der leichten Muse und seiner journalistischen Arbeiten) war ein deutscher Schriftsteller und Übersetzer literarischer Texte aus dem Französischen. Lothar Klünner studierte Theologie, später Kunstgeschichte in Tübingen und Berlin. Schon in frühster Jugend schrieb er Gedichte. Seit 1946 übersetzte er v.a. René Char, Paul Éluard, Guillaume Apollinaire, Iwan Goll. Viele Übersetzungen entstehen in Zusammenarbeit mit dem Dichter Johannes Hübner. Von 1948 bis 1949 war er Mitarbeiter an der Kulturzeitschrift "Athena". Seine ersten Gedichten und Prosastücke wurden in der von K.O. Goetz herausgegebenen Kunst- und Literaturzeitschrift "Meta" veröffentlicht. Seit 1949 bis zu seinem Tod war er als freier Schriftsteller und Übersetzer in Berlin tätig. Lothar Klünner arbeitete 1949 bis 1950 an den ersten Berliner Nachkriegskabaretts der "Badewanne" in der "Femina Bar" mit. Bei einem Aufenthalt in Frankreich begegnete er 1951 René Char, mit dem er über Jahrzehnte freundschaftlich verbunden blieb. Seit 1955 verdiente er seinen Lebensunterhalt vor allem als Autor für den Rundfunk, vor allem für RIAS Berlin und SFB, für die er etwa 1000 kleine und große Rundfunksendungen produzierte. Nach einem ersten eigenen Gedichtband ("Gläserne Ufer", 1957) folgte die Mitherausgeberschaft des Jahrbuchs "Speichen" (1968–1971), das in der Öffentlichkeit allerdings kaum wahrgenommen wurde. Nach dem Tod seines Freundes Johannes Hübner gab Klünner den Johannes Hübner-Gedenkband "Im Spiegel" und mehrere postume Ausgaben der Gedichte Hübners heraus. Spätere Gedichtveröffentlichungen: "Wagnis und Passion", Pfullingen: 1960; "Windbrüche", Berlin: 1976; "Gegenspur", Berlin: 1977; "Befragte Lichtungen", Waldbrunn: 1985; "Die Rattenleier". Schüttelreime, Berlin, Aphaia: 1989. Lothar Klünner gehörte zu den wenigen deutschsprachigen Autoren, die sich bereits kurz nach Ende des Zweiten Weltkriegs an der Literatur der internationalen Moderne, insbesondere der französischsprachigen Literatur orientierten und die Erfahrungen des Surrealismus verarbeitet haben. Als Nachdichter und Übersetzer hatte er großen Anteil an der Verbreitung der Texte des Surrealismus im deutschsprachigen Raum. Zum "literarischen Establishment" bewahrte Klünner Distanz. Nach der Publikation der Sammlung Stumme Muse submarin (1997), die eine Auswahl von Liebesgedichten aus fünf Jahrzehnten Dichtung enthält, veröffentlichte er weitere Lyrikbände, so den Band Geerdet mit Gedichten aus den Jahren 2000 bis 2005. Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Lothar_Kl%C3%BCnner

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