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Systemüberwindung, Demokratisierung und Gewaltenteilung

Grundsatzkonflikte der Bundesrepublik Deutschland

Erschienen am 20.01.2025
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Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783907347379
Sprache: Deutsch
Umfang: 216 S.
Einband: kartoniertes Buch

Beschreibung

Einführung von Dr. Hans-Georg Maaßen [ehemals Präsident des Bundesverfassungsschutzes (2012 - 2018), Vorsitzender der WerteUnion] 1. Vor etwas mehr als fünfzig Jahren erschien in München das vorliegende kleine Buch von Helmut Schelsky „Systemüberwindung, Demokratisierung und Gewaltenteilung“. Es ist eine Sammlung von Aufsätzen eines der renommiertesten westdeutschen Soziologen in den ersten Jahrzehnten der alten Bundesrepublik. Professor Helmut Schelsky (geboren 1912 Uhr in Chemnitz, gestorben 1984 in Münster) war damals über seine Fachdisziplin hinaus für seine zahlreichen politischen Schriften bekannt, darunter „Soziologie der Sexualität“ von 1955, „Die skeptische Generation“ von 1957, „Die Arbeit tun die anderen – Klassenkampf und Priesterherrschaft der Intellektuellen“ von 1975 und „Der selbstständige und der betreute Mensch“ von 1976. Schelsky wurde damals viel gelesen und wurde viel gehört. So trat er, der in den 1950er Jahren eher der SPD zugerechnet wurde, 1957 als Gutachter beim Bundesverfassungsgericht zur Frage der Straffreiheit männlichen homosexuellen Verhaltens auf. Vor dem Hintergrund der so genannten „68er“-Bewegung positionierte er sich zu einem eher liberal-konservativen Soziologen und politischen Schriftsteller. Die meisten seiner Schriften sind nur noch einem kleinen Publikum bekannt. Wie so oft treten politische Schriften, auch wenn sie mit einem wissenschaftlichen Anspruch geschrieben sind, mit der Zeit in den Hintergrund. Für die politischen Probleme einer bestimmten Zeit interessieren sich nach fünfzig Jahren regelmäßig nur Historiker und Spezialisten vom Fach. Diese Schriften und Bücher hatten ihren Sinn und ihre Zeit und sind verständlicherweise in Vergessenheit geraten. Es sind „Gebrauchsbücher“, die in ihrer Zeit ihren Zweck erfüllten. Dagegen gibt es nur wenige politische Schriften, die zwar in ihrer jeweiligen Zeit für diese Zeit geschrieben wurden und die über ihre Zeit hinaus von Bedeutung sind oder bei denen die politische Bedeutung in einer späteren Zeit sogar noch größer ist als zuvor. Letzteres kann man bei Schelskys Schrift „Systemüberwindung“ unumwunden sagen. Heute werden wir vor den vorläufigen Ergebnissen der von Schelsky vorhergesehenen Systemüberwindung konfrontiert. Im Zentrum des Buches steht der Artikel „Die Strategie der ‚Systemüberwindung‘ – Der lange Marsch durch die Institutionen“. Dieser Beitrag war von Schelsky bereits zwei Jahre zuvor, nämlich 1971, in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung veröffentlicht worden. Schelsky muss von der enormen Wirkung seines Artikels überrascht gewesen sein, so dass er sich entschied, ihn in einem eigenen kleinen Buch zu veröffentlichen. Seine treffsichere Analyse der revolutionären Strategie der radikalen Linken für eine Systemüberwindung durch einen friedlichen langen Marsch durch die Institutionen wurde breit rezipiert. Seine Schrift fand bereits vor seiner Veröffentlichung als Buch eine Verbreitung von 1,1 Millionen Exemplaren. Sie wurde bald Pflichtlektüre in Ministerien, im Bundesamt für Verfassungsschutz und bei Offizieren der Bundeswehr. Die politische Linke versuchte ihn zu ignorieren und reagierte erwartungsgemäß diffamierend: Der linke SPD-Politiker und damalige Bundesminister Erhard Eppler widmete der Schrift in der Zeitschrift „Der Spiegel“ eine längere diffamierende Rezension, in der er seine Ablehnung des Artikels begründete: „Wer das schmale Büchlein gelesen hat, weiß, wo die höchsten Alkoholprozente stecken“ ...

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