Beschreibung
Seit PISA ist nichts mehr wie zuvor. Mit dem Start der ersten
PISA-Studie im Jahr 2000 ist eine gesellschaftliche Großdebatte über den
richtigen Weg aus der schulischen Bildungsmisere entbrannt. Sieben Jahre
später ordnet sich die föderative Bildungslandschaft allmählich – schulische
Bildung post PISA(m) erhält institutionelle Konturen. Für das selbst ernannte
„Bildungsland“ Hessen sind hier nur die Stichworte „Bildungsstandards“,
„Zentralabitur“ und „eigenverantwortliche Schule“ zu nennen – drei von
etlichen bildungspolitischen Großbaustellen im Land, in Rheinland-Pfalz
geht es nicht viel anders zu.
Was heißt das alles für den Religionsunterricht? Er steht nicht nur gesellschaftlich
vor neuen Herausforderungen. Kann es sein, dass gerade dann,
wenn man ihn von der Schule her denkt, der Fachunterricht „Katholische
Religion“ sein unverwechselbares Profil ausprägen muss? Wenn es in einer
pluraler werdenden Gesellschaft darum geht, mit Differenzen friedlich umzugehen,
ist die klare Kontur gefragt. Wenn ein Kind weiß, warum es katholisch
ist und „wie das geht“, wird es für andere interessant und verlässlich.
So ist die Religionspädagogik gut beraten, ihren Standort im rasanten Reformprozess
neu zu justieren – ein ambitioniertes Pensum. Damit ist der Grund
benannt, warum sich INFO in Kooperation mit dem Pädagogischen Zentrum
der Bistümer in Hessen unter dem Titel „Quo vadis – Religionspädagogik?“
Gedanken über den zukünftigen Weg der schulischen Religionspädagogik
gemacht hat. Die Beiträge von Ulrich Riegel, Thomas Ruster und Hans
Mendl sind Früchte einer Fachtagung
Anfang des Jahres im Pädagogischen Zentrum
unter Leitung von Paul Platzbecker.
Der seit einiger Zeit vom Dezernat Bildung
und Kultur für den Religionsunterricht unter
dem Stichwort „Limburger Grundschulprojekt“
akzentuierte mystagogisch-performative
Weg erfährt durch den Beitrag „Diskursive
und performative Mystagogie“ von Eckhard
Nordhofen sowie durch die Unterrichtseinheit
vom Matthias Werner „So schmeckt
katholisch“ weitere Konkretisierung. Die
hochkarätige Ausstellung des Frankfurter
Dommuseums im neuen Haus am Dom
„Der heilige Leib und die Leiber der Heiligen“
ist bis zu den Sommerferien verlängert.
Sie ist eine Stilvorlage für den Religionsunterricht aller Altersstufen.
Der Beitrag „Schrift, Monstranz und Knochen oder wie kommt der Geist
ins Fleisch?“ erschließt den religionsgeschichtlichen und theologischen
Hintergrund und gibt unterrichtspraktische Anregungen.
Mit Blick auf das Fortbildungsangebot für den Religionsunterricht möchte
ich Ihr Augenmerk noch besonders auf ein neu eingerichtetes Konzept des
Pädagogischen Zentrums richten: die erstmals in diesem Jahr veranstalteten
Ferienakademien im Sommer und Herbst. Als Erweiterung des bewährten
Schuljahresprogramms wird hier in den Sommerferien professionelle
Fortbildung für eine breite Palette von Fächern aller Schularten geboten.
Das alles in einer angenehmen Umgebung und Atmosphäre. Das beigelegte
Informationsblatt lädt hierzu ein!