Henrik Ibsens Frauen-Gestalten
nach seinen sechs Familiendramen
Pechota Vuilleumier, Cornelia
Erschienen am
01.06.2019, 2., Ungekürzte Ausgabe nach der Erstausgabe von 1892, mit Kommentaren, zeitgenössischen Rezensionen und einem Personenregister; ergänzt um Hinweise zum Vorabdruck des »Märchen zur Einleitung« in »Freie Bühne« 1 (1890).
Beschreibung
Mit 'Henrik Ibsens Frauen-Gestalten' legte Lou Andreas-Salomé 1892 den Grundstock für ihren Ruhm als Autorin und Interpretin der literarischen Moderne. Nur zwei Jahre später folgte ihr Buch 'Friedrich Nietzsche in seinen Werken', das diese Bekanntheit weiter festigte. Aus der Ibsen-Forschung sind ihre einfühlenden Analysen seiner Familiendramen bis heute nicht wegzudenken.
Motiviert durch ihre eigene Lebenssituation, ist es vor allem Ibsens großes Thema der 'Selbstverwirklichung in der Ehe', das Lou Andreas-Salomé interessiert. Ihre Fähigkeit, die Problematik der Frauen-Gestalten von Nora bis Hedda Gabler empathisch zu durchdringen und die Befreiungsstrategien literarischer Figuren so zu beschreiben, als seien sie reale Frauen, macht den besonderen Erkenntnisgewinn ihrer Studien aus und erhebt den Text zudem in den Rang einer eigenen Dichtung.
Die Neuausgabe – ergänzt durch die wichtigsten zeitgenössischen Rezensionen, die das Buch begeistert besprachen – ermöglicht nun endlich wieder den Zugang zu einem der zentralen Werke Lou Andreas-Salomés und bietet der Ibsen- und Naturalismusforschung unverzichtbares Material.
Autorenportrait
Das Leben der Lou Andreas-Salome, die am 12. Februar 1861 in St. Petersburg geboren wurde und am 5. Februar 1937 in Göttingen verstorben ist, umfasst die Emanzipation vom zaristischen Rußland mit Hilfe eines sehr scharfen und sich keinerlei Zwängen beugenden Verstandes, die finanzielle Unabhängigkeit mit Hilfe der Schriftstellerei und die bereitwillige umfassende Akzeptanz des psychoanalytischen Prinzips in Bewunderung ihres Gründers.
Die Stadien dieses Lebens könnten auch betitelt werden mit den Namen der Weggefährten jener Zeiten – Friedrich Nietzsche, Rainer Maria Rilke, Sigmund Freud –, man wird damit jedoch diesem selbstbestimmten Frauenleben nicht annähernd gerecht.
Inhalt
Inhalt
Zu Lou Andreas-Salomé 2
Zur Herausgeberin 2
Editorische Notiz 6
Henrik Ibsens Frauen-Gestalten 7
Ein Märchen zur Einleitung 9
Nora (›Ein Puppenheim‹) 21
Frau Alving (›Gespenster‹) 43
Hedwig (›Die Wildente‹) 58
Rebekka (›Rosmersholm‹) 81
Ellida (›Die Frau vom Meere‹) 104
Hedda (›Hedda Gabler‹) 136
Materialien 167
Wilhelm Bölsche:
Sechs Kapitel Psychologie nach Ibsen (1891) 169
Fritz Mauthner:
Henrik Ibsens Frauen-Gestalten (1892) 175
Otto Harnack:
Henrik Ibsens Frauen-Gestalten (1892) 177
Theodor Heuß:
Lou Andreas-Salomé (1908) 179
Heinrich Meyer-Benfey:
Lou Andreas-Salomé (1931) 181
Siglen und Abkürzungen 183
Verzeichnis der Erstdrucke/Erläuterungen 186
Nachwort 209
Zeittafel 254
Personenverzeichnis 257