Beschreibung
Das Jahrhundert, das man in der Historiographie entweder als das der „italienischen Nationalkönige“, des „unabhängigen Königtums“ oder der „Könige von Pavia“ bezeichnet, ist zugleich jenes, das wichtige Erneuerungen mit sich brachte: in der sozialen Zusammensetzung der Eliten, in den herrschaftlichen und kulturellen Ausdrucksformen.
Drei Phasen zeichnen sich ab: bis 888 die Bewahrung eines immer mehr an Bedeutung verlierenden Königreichs im karolingischen Universum, von 888 bis 926 das Spiel der Großen, von 926 bis 962/968 die allmähliche neuerliche Orientierung nach Norden, die auf Kosten der persönlichen Erfahrungen eines Königs erfolgte, den man als „Übergangsherrscher“ bezeichnen könnte – Hugo von der Provence.
Die politische Geschichte dieser Zeit wurde seit langem nicht mehr dargestellt; Anliegen des vorliegenden Werkes ist es, sie erneut zu durchreisen. Es stützt sich wesentlich auf die Herrscherurkunden, deren Kontextualisierung darauf abzielt, das Verständnis dieser Periode zu erleichtern.
Inhalt
I. Das Königreich Italien unter Ludwig II. (840–875): Gleichgewicht und Kräfteverschiebung
II. Vom Tod Ludwigs II. bis zum Tod Karls des Dicken (875–888)
III. Von der Schlacht an der Trebbia zur Renovatio regni Francorum (888–898)
IV. Die Hegemonie Berengars (899–924/926)
V. Italien unter provencalischer Herrschaft (926–950)
VI. Von Berengar II. bis zu Otto I. (950–962/968)
VII. Hauptcharakteristika des Untersuchungszeitraums
VII.1. Königliche und kaiserliche Herrschaft: Akteure, Orte und Riten
VII.2. Zugang zum Herrscher und regionale Strukturen
VII.3. Materielle Ressourcen und menschliche Kräfte