Beschreibung
Nach dem Karlsruher Urteil zur Sicherungsverwahrung, aber auch vor dem Hintergrund der lauter werdenden öffentlichen Diskussion, muss sich auch die Psychiatrie mit dem Thema sowie den Vorschlägen zur Neuordnung der Sicherungsverwahrung auseinandersetzen. Das Urteil fordert eine frühzeitige Therapie und Erprobung und rückt den Begriff der psychischen Störung ins Zentrum für die Fortdauer der Sicherungsverwahrung, die es als dritten Sanktionsweg zwischen Strafhaft und psychiatrischem Maßregelvollzug bezeichnet. Damit werden zentrale Inhalte der Psychiatrie berührt. Dem wurde auch auf dem Jahreskongress der DGPPN in zahlreichen Veranstaltungen Rechnung getragen. Dieses Werk präsentiert die fachliche und wissenschaftliche Basis wie auch die Position der (forensischen) Psychiatrie in diesem Kontext und ist so eine wichtige Informations- und Entscheidungsgrundlage für alle, die in die Diskussion oder in die unmittelbare Gesetzgebung eingebunden sind.
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Hersteller:
MWV Medizinisch Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft mbH &
Susann Weber
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Unterbaumstr. 4
DE 10117 Berlin
Autorenportrait
mit Beiträgen von: Hans-Jörg Albrecht, Heinz Georg Bamberger, Axel Boetticher, Bernd Borchard, Axel Dessecker, Elmar Habermeyer, Christian Huchzermeyer, Siegfried Kauder, Jörg Kinzig, Matthias Koller, Jürgen L. Müller, Norbert Nedopil, Wolfgang Pfister, Frank Urbaniok, Birgit Völlm, Tatjana Voss, Thomas Wolf
Rezension
„[...] Die unterschiedlichen juristischen und psychiatrischen Aspekte kommen umfassend zur
Darstellung. Auch die unterschiedlichen Haltungen und Tenorierungen der einzelnen Autoren - die sich bei dieser Thematik und dem derzeitigen empirischen Kenntnisstand zwangsläufig
ergeben müssen - werden deutlich und ermöglichen es dem Leser, eine eigene Position zu
finden. [...]“
Inhalt
-Ambulante Betreuung von aufgrund des BVG-Urteils entlassener Sicherungsverwahrter -Das Schweizer Modell der Sicherungsverwahrung -Die britische Regelung zum Umgang mit weiterhin gefährlichen Straftätern -Die internationale Perspektive -Die Neuregelung der Sicherungsverwahrung aus der Sicht der BGH-Rechtssprechung -Die Quantifizierung von Gefährlichkeit -Ein Schweizer Konzept zur Behandlung gefährlicher Straftäter -Eine Untersuchung zur Kriminalprognose nach nicht angeordneter Sicherungsverwahrung -Juristische Perspektive der Gesetzgebung und Rechtsprechung -Kriminologische, diagnostische und neuropsychologische Merkmale von Sicherungsverwahrten -Neurologische Perspektive der Sicherungsverwahrung -Persönlichkeitsmerkmale von Straftätern und psychotherapeutische Behandlungsmöglichkeiten in Haftanstalten -Psychiatrische Standpunkte bei der Diskussion um die Neuregelung der Sicherungsverwahrung -Rechtspolitische Aspekte der Neuregelung der Sicherungsverwahrung -Rechtspolitische Entscheidungsgründe bei der Neuregelung der Sicherungsverwahrung -Sind Sicherungsverwahrte gefährlich? -Was versteht der EGMR unter unsound mind (Art. 5, Abs. 1, Satz 1 Lit. E EMRG)? -Zur Differenzialtypologie von Persönlichkeitsstörungen und Dissozialität