Beschreibung
Jeremiah Meyer, der große Miniaturmaler des 18. Jahrhunderts aus Tübingen, war lange in Vergessenheit geraten. Seine Kindheit in Tübingen war geprägt von Not und Verlust. Erst eine Erbschaft veränderte seine Lebenssituation grundlegend: Mit seinem Vater konnte er in die Kunstmetropole London reisen, wo seine kometenhafte Karriere begann. Dort stieg zu einem der angesehensten Künstler seiner Zeit auf. Als königlicher Hofmaler erhielt er ein üppiges Einkommen und war darüber hinaus ein gefragter Porträtmaler des Londoner Bürgertums. Außerdem stand er mit den namhaftesten Künstlerkollegen der Zeit in engem Austausch und war an der Gründung der ersten Kunsthochschule Londons, der Royal Academy of Arts, beteiligt.
Als Meyer 1789 in Kew bei London starb, galt er als unerreicht in seinem Genre. Beiträge namhafter Autorinnen und Autoren würdigen in diesem Katalog erstmals den bedeutenden Künstler der Stadt: Neben seiner Biografie sind Meyers technische Errungenschaften, sein künstlerischer Stellenwert innerhalb der Porträtmalerei und seine tragende Rolle im Londoner Kunstbetrieb thematisiert, genauso wie Funktion und Nutzung der Miniaturen.