Beschreibung
Mangels gemeinsamer Sprache unterhalten wir uns oft mit Händen und Füßen. Körpersprache ist eine besondere Form der Kommunikation. In der interkulturellen Kommunikation sind es Gesten und Handzeichen, die Verständigung erleichtern - aber manchmal auch Verwirrung stiften. Die Gestik mit Händen ist das Thema dieses Buches. Es geht um die Verbindung von verbaler und nonverbaler Kommunikation, es geht um Verständigung und Missverständnisse, es geht um Gesten der Macht und um Gesten der Alltagskommunikation. Ergänzt werden diese Informationen um Aktivitäten, Spiele und Übungen sowie um ein Karten-Set mit 32 Bildkarten, die für den Einsatz in Weiterbildungen, mit Schulklassen oder in der Jugendarbeit geeignet sind. Das Buch richtet sich an Weiterbildnerinnen und Trainer, an Lehrerinnen und Sozialpädagogen, an Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sozialer und GesundheitsDienste sowie der Verwaltung.
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Leseprobe
32 Der Handschlag Steckbrief: Handreichen Zwei Personen umfassen die jeweils rechte Hand des anderen. Bedeutungen: Begrüßung, Vertragsgeste, Gratulation, Versöhnungsgeste Die Begrüßung mit Handschlag wird auch als Hände schütteln bezeichnet, dabei bewegen sich die Hände einmal bis dreimal leicht auf und ab, bevor sie sich wieder voneinander lösen; oder die Hände werden mehr oder weniger leicht gedrückt, was mit Händedruck bezeichnet wird und zunehmend das Hände schütteln in Deutschland ersetzt. Als allgemeine Begrüßungsgeste in Europa ist das Händeschütteln erst seit Anfang des 19. Jahrhunderts üblich. Zuvor grüßte man sich mit einer Verbeugung, einem Knicks oder mit einem Winken der Hand (Morris 1997: 104). Bereits in Deutschland sind regionale Unterschiede bei der Begrüßung feststellbar. Während im Westen die Hand vor allem bei förmlichen Anlässen gegeben wird, ist die Geste im Osten eine alltägliche Form der Begrüßung von Kolleginnen, Freunden und Bekannten. Besonders in den ersten Jahren nach dem Mauerfall 1989 führte das zu Irritationen. Westliche Kollegen wurden oft als unhöflich oder arrogant empfunden, wenn sie Mitarbeitern aus dem Osten nicht die Hand anboten (Klein 2004: 46). Der Händedruck in der ehemaligen DDR symbolisierte Einheit, Solidarität und Gleichheit und war ein Parteisignet der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands, das vor dem Hintergrund einer roten Fahne zwei sich umschließende Hände zeigt. In den westlichen Ländern ist der Händedruck ein gängiges Begrüßungsritual, unabhängig vom Geschlecht der Personen. Viele islamische Gesellschaften gestatten es dagegen nicht, dass ein Mann eine Frau in der Öffentlichkeit berührt.