Beschreibung
Der junge Tavio macht Urlaub in seinem afrikanischen Heimatland Farafina. Eines Tages besucht er mit seinen Freunden Sankar und Biko einen Evangelisationstag des weißen Pastors Hanso, der aus Abloti stammt, einem mitteleuropäischen Land. Während der Prediger in Abloti völlig unbekannt ist, wird er in Farafina als ein halber Gott verehrt. Eigentlich sollten Wunder aller Art auf Hansos Veranstaltungen geschehen. Aber diesmal ist von alledem nichts zu spüren. Was ist passiert? Tavio und seine Freunde werden das Geheimnis lüften. Dabei betreiben die drei hochbegabten, gesellschaftspolitisch engagierten Jugendlichen im Laufe der Geschichte mit raffinierter Öffentlichkeitsarbeit Aufklärung: über die Diktatur und die christliche Evangelisation in Farafina, über Rassismus und dessen Quellen, über Fremdenangst und Fremdenfeindlichkeit in Abloti, aber auch über Entwicklungshilfe und Kulturaustausch. Zugleich setzen sie konsequent ihre klug konzipierten Projekte um, mit denen sie schon bald Veränderungen bewirken
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Autorenportrait
Kodjo Attikpoé stammt aus Togo. Er lebte lange in Deutschland, studierte dort Germanistik und promovierte auf dem Gebiet der Kinder- und Jugendliteratur an der Universität Frankfurt a. M. zum Dr. phil. Nach seiner Übersiedlung nach Kanada erwarb er an der Universität Montreal einen zweiten Doktortitel im Bereich der französischsprachigen Literatur. Heute ist er Professor im Department of Modern Languages, Literatures and Cultures an der Memorial University of Newfoundland in Kanada.
Rezension
Der Autor schildert in Form einer Fabel das Leben mehrerer Jugendlicher, die sich, obwohl in Europa und Afrika weit voneinander leben gemeinsame Ziele und Ideen für eine bessere Zukunft entwickeln. Er geht anhand fiktiver Ereignisse auf die Situation der Jugendlichen ein und beschreibt beispielhaft wie sie mit den Lebensumständen klarkommen. Die geschichtlichen Hintergründe und deren Wirkung auf die heutige Zeit sind wichtig für das aktuelle Selbstverständnis der Protagonisten.
Auf der einen Seite steht die Aufforderung selbst aktiv zu werden, auf der anderen Seite werden die Begrenzungen durch verfestigte Strukturen sichtbar.
Dieses Buch sollte jeder, auch in den Schulen, einmal gelesen haben, nicht mit erhobenem Zeigefinger, sondern als Anreiz über die Hintergründe geschichtlicher Entwicklungen, in die wir ja alle hineingeboren wurden, nachzudenken. Der wesentliche Aspekt ist: nehmt euer Leben selbst in die Hand. Dies machen die Freunde Biko, Sankar und Tavio beispielhaft. Nicht die Heilslehren sind wichtig, sondern das individuelle Glück und Selbstverwirklichung jedes Einzelnen und zwar schon im jugendlichen Alter.
Natürlich kann man als Kritiker den Stil, den Denkansatz, gezielte Schuldzuweisungen sowie die Tatsache, dass der Autor im „geschützten“ Biotop (Kanada) lebt bemängeln, aber dieses komplexe Thema so aufzugreifen und so klar darzustellen ist einfach GRANDIOS. Man kann nur hoffen, dass dieses Buch in viele Sprachen übersetzt wird um so einer breiten Leserschaft zugänglich wird.
- Wilfried Röder, ehem. stellvertr. Aufsichtsratsmitglied der regionalen Westafrikanischen Entwicklungsbank, 22.10.2020