Beschreibung
Die deutschsprachige Literatur wird zunehmend international beachtet - sechs Nobelpreisträger*innen in den vergangen sechs Jahrzehnten sind ein Zeichen dafür. Zugleich ist diese Literatur selbst transnationaler geworden: in den behandelten Stoffen und Motiven und hinsichtlich der Biographien der Autor*innen. Beides trägt auch zum wachsenden Interesse der Germanistik an der deutschsprachigen Gegenwartsliteratur bei. Das Jahrbuch kommt diesem Interesse entgegen. Es versteht sich als internationales Forum für die fundierte wissenschaftliche Auseinandersetzung mit aktuellen Entwicklungen. Der Schwerpunkt des Jahrbuch 2021 ist das Thema Flucht - Exil - Migration. Dabei geht es um literarische Verarbeitungen jüngerer Krisen, aber auch um intertextuelle Bezüge zur Exilliteratur der 1930er und 1940er Jahre. Darüber hinaus gibt es wie immer Beiträge zu einer großen Spannbreite von Themen, Texten und Autor*innen (u.a. zu Melinda Nadj Abonji, Marcel Beyer, Tomer Gardi, Jenny Erpenbeck, Alban Nikolai Herbst, Wolfgang Hilbig und Judith Schalansky).
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Hersteller:
Stauffenburg Verlag
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August-Bebel-Str. 17
DE 72072 Tübingen
Inhalt
Inhaltsverzeichnis/Table of Contents
Friederike Eigler: Vorwort
I. Schwerpunkt: Flucht – Exil – Migration
Annika Reich: Weiter Schreiben – Gemeinsam Handeln
Doerte Bischoff: Flucht und Exil in der Gegenwartsliteratur: Begriffsverhandlungen, vernetzte Geschichten, globale Perspektiven
Hanna Maria Hofmann: (Über-)Zeitlichkeit von Flucht und Migration in Literatur und Film 1939-2020: Kleeberg, Seghers, Petzold, Khider
David D. Kim: The Utopia of a West-Eastern Sanctuary: Michael Kleeberg’s Der Idiot des 21. Jahrhunderts: Ein Divan (2018)
Anke S. Biendarra: Narrating European Memories of War, Migration, and Settlement in Works by Melinda Nadj Abonji and Marica Bodrožić
Helga Druxes: The Implicated Subject in Tomer Gardi’s broken german and Saša Stanišić’s Herkunft
Sarah Steidl: Sehen, Lesen, Reden: Jenny Erpenbecks Gehen, ging, gegangen als Übung in Gastfreundschaft
II. Einzelanalysen
Carol Anne Costabile-Heming: “Das Buch als vollkommenstes aller Medien”: Judith Schalansky, Book Making, and the Art of Literature
Eleni Georgopoulou: Signifikanten-Trouble: Die Inszenierung von Kindheit in den Romanen Flughunde von Marcel Beyer und Wörterbuch von Jenny Erpenbeck
André Steiner: Komplexität und Erzählen: Alban Nikolai Herbsts Roman Buenos Aires. Anderswelt
Lilla Balint und Sarah Koellner: The Contemporary as Multilingual: Tomer Gardi’s broken german
Irma Duraković: “im rauch der rasenden wartesäle”: Bahnhofsbilder in Wolfgang Hilbigs Provisorium
Immanuel Nover: “Wieder ein Tag ohne Tat”: Zur politischen Logik der Tat in den Texten von Simon Strauß
Boris Previšić: Trauma, Testimony, and Polyphony: Point-of-Audition in Narrative Fiction by Erpenbeck and Abonji
III. Tendenzen
Leonhard Herrmann: Nach dem Populismus: Komplexität, Polyvalenz und der “Social Turn” in Texten von Deniz Ohde, Marlene Streeruwitz und Sibylle Berg
Rebecca Braun: Really Existing Utopias: Co-creative Authorship in the Literary Works of 20th and 21st-Century German-Language Women Writers
Rezensionen/Book Reviews
Sonstiges
Sonstiges