Beschreibung
Aus Wut und Kummer über seine vermeintlich treulose Liebste trinkt der junge Schüler des Alchymisten Cornelius Agrippa heimlich von einem Zaubergebräu, das sein Meister angesetzt und als Heilmittel gegen die Liebe deklariert hat. Fünf Jahre später offenbart der sterbende Cornelius dem einstigen Eleven, daß es sich bei dem Trank um ein Unsterblichkeits-Elixier gehandelt habe. Der junge Mann mag es anfangs nicht glauben, doch als er seine Erinnerungen niederschreibt, sind schon mehr als dreihundert Jahre seit dem fatalen Schluck vergangen. Ein weiteres phantastisches Gedankenspiel der 'Frankenstein'-Autorin Mary Shelley!
Produktsicherheitsverordnung
Hersteller:
JMB Verlag
Jens Bolm
info@jmb-verlag.de
Rotekreuzstr. 25
DE 30627 Hannove
Rezension
„Du gibst vor, zu lieben, und hast Angst, es um meinetwillen mit dem Teufel aufzunehmen!“
Zum Inhalt:
Geneigter Leser, solltest du dich eines Tages mit ähnlichen Worten wie dem obigen Zitat konfrontiert sehen, zögere keine Sekunde, sondern lauf einfach – manchmal ist Singlesein das geringere Übel.
Unsere Geschichte beschreibt den Lebensweg des jungen Schülers Winzy, der infolge einer Kurzschlussreaktion ein Gebräu trinkt, das sein Meister Cornelius Agrippa vermeintlich als Heilmittel gegen die Liebe kreiert hat. Fünf Jahre gehen ins Land, bevor Winzy erfährt, dass es sich um ein Unsterblichkeits-Elixier handelt. Anschließend folgt ihm die Novelle über mehrere Jahrhunderte bei dem Versuch, mit seiner erzwungenen Ewigkeit zurechtzukommen.
Meine Meinung:
Während Victor Frankenstein sich noch durch die gesammelten Werke von Cornelius Agrippa arbeitete, lernen wir den berühmten Alchimisten in dieser Novelle persönlich kennen – ein raffinierter Schachzug.
Mary Shelley (1797–1851) verwebt historische und mystische Elemente auf eine Weise, die mir bei der Lektüre sehr gefallen haben. Die Charakterentwicklung empfand ich als subtil, wenngleich eindringlich, wobei jede Zeile von der beständigen Traurigkeit und Melancholie seiner Autorin geprägt war.
Fazit:
Zehn Jahre nach dem Tod von Percy Bisshe Shelley entstanden, ist „Der sterbliche Unsterbliche“ ein tiefgründiges Gedankenspiel über die Natur der Unsterblichkeit und die menschliche Existenz.
Wer „Frankenstein“ bereits kennt – oder aus exzentrischen Gründen nicht mit diesem Klassiker beginnen möchte, dem lege ich diese Novelle gern ans Herz, auch wenn sie auf Gruselmomente verzichtet. Und untersteht euch, das Nachwort zu überlesen, es ersetzt in knapper Form so manche sensationsheischende Biografie über die Autorin. 🖤
(Olivia, instagram.com/parkphoenixx)