Beschreibung
Die Tagebücher von Joseph Goebbels, ein einzigartiges Selbstzeugnis eines
führenden Nationalsozialisten, stießen seit jeher in Forschung und Publizistik
auf größtes Interesse. In zahlreichen Artikeln, Büchern oder Filmen wurden
die täglichen Notate Goebbels’ beschrieben und zitiert. Viele Autoren haben
den hohen Wert der Quelle gepriesen, andere befürchtet, die Tagebücher
seien gefälscht, während wieder andere vor ihrer möglichen propagandistischen
Wirkung gewarnt haben: Hatte Goebbels nicht als Meister der propagandistischen
Verdrehung der Wahrheit gegolten? Die Autorin stellt diese
außergewöhnliche Quelle in ihrer Eigenart sowie in ihrer Überlieferungs- und
Publikationsgeschichte vor. An zahlreichen Beispielen belegt sie ihre Erkenntnisse
zu dieser Quelle und die Bedeutung der Tagebücher für die Forschung.
Sie vertritt die These, dass die Tagebücher zwar ein subjektives, aber authentisches,
privates und ausgesprochen aussagekräftiges Zeugnis darstellen,
das bei der Klärung vieler offener Fragen zur nationalsozialistischen Zeit helfen
kann.
Autorenportrait
Angela Hermann, geb. 1975 in Schwabach, studierte an der Ludwig-Maximilians-
Universität München die Fächer Geschichte, Germanistik und Politische
Wissenschaften. Seit 1999 arbeitet sie an der wissenschaftlichen Ausgabe der
Tagebücher von Joseph Goebbels mit, einem Forschungs- und Editionsprojekt
des Instituts für Zeitgeschichte, München, unter der Leitung von Dr. Elke Fröhlich.
Nach ihrem Magisterabschluss im Sommer 2002 wurde sie am Institut
für Zeitgeschichte als wissenschaftliche Mitarbeiterin angestellt, wo sie mehrere
Bände des Tagebuchs des Reichspropagandaministers bearbeitete.
Daneben widmete sie sich den Forschungen für ihre Dissertation bei Prof. Dr.
Hans Günter Hockerts zum Thema: „Die Tagebücher von Joseph Goebbels als
historische Quelle“. Die Arbeit steht kurz vor dem Abschluss.