Beschreibung
Rom im Juni 1936: Der Wiener Autor und Journalist Martin Boldt genießt mit seiner Frau Rosika la dolce vita. Sie besuchen Vorträge, unternehmen mit Freunden Badeausflüge an den Strand von Ostia und trinken reichlich Wermut. Vor dem heißen römischen Sommer will das Paar in die Berge fliehen. Gemeinsam mit dem dubiosen Deutschen Gerhart Hesmert fahren sie mit dem Zug durchs Land. Der drohende Ausbruch des Zweiten Weltkriegs kümmert Martin vorgeblich recht wenig, ganz im Gegensatz zum bekennenden Nazi Hesmert. Dass dieser auch noch unverhohlen um die Gunst der schönen Rosika buhlt, gefällt Martin ganz und gar nicht. Im Laufe der Reise entwickelt sich eine aufgeladene Ménage-à-trois, während sich im faschistischen Italien und im restlichen Europa die politische Lage immer mehr zuspitzt
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Autorenportrait
Hans Flesch-Brunningen, * 1895 in Brünn/Tschechien, 1981 in Bad Ischl/Oberösterreich, studierte in Wien Jura, ab 1925 lebte er in Italien, Frankreich und Berlin. 1934 emigrierte er nach Großbritannien, von 1939 bis 1958 war er als Sprecher, Übersetzer und Redakteur in der österreichischen Abteilung der BBC tätig. 1963 kehrte er nach Wien zurück und heiratete 1972 die Schriftstellerin Hilde Spiel. In der Edition Atelier wurde zuletzt sein Exilroman 'Perlen und schwarze Tränen' (hg. Evelyne Polt-Heinzl) neu aufgelegt. 'Maskerade' erschien 1939 im englischen Original und ist nun erstmals auf Deutsch erhältlich.
Rezension
»Er ist ein ausgezeichneter Erzähler, der seine Geschichte mit fesselnder dramatischer Kraft erzählt, wodurch das, was zunächst als Urlaub eines Ausgewanderten erscheint, eine tiefere Bedeutung erlangt.« (The New York Times, 1939)
»ein Buch, das die Abgründe bis ins ureigenste Persönliche erahnt und vermisst, noch bevor der Zweite Weltkrieg überhaupt begonnen hatte.« (Bernadette Conrad, Wiener Zeitung)
»›Maskerade‹ ist eine Mischung aus Noir-Krimi und (Polit-)Thriller, der einen von der ersten Seite an in seinen Bann zieht.« (Film und Buch)
»Was wie ein unbedarfter ›Dolce Vita‹-Roman beginnt, erweist sich schnell als ein spannender Spionagethriller, der zudem ›nach den Möglichkeiten antifaschistischen Engagements‹ fragt, wie Herausgeber Wolfgang Straub in seinem Nachwort schreibt. Denn wer unpolitisch und untätig bleibt wie Martin, trägt am Ende eine Mitverantwortung für den Wahnsinn der Nazifaschisten. Davor warnt dieser Roman eindringlich. Auch stilistisch ist dieses Buch reizvoll: Während in den ersten zwei Teilen der Text mit Ironie gespickt ist, wird der Ton im letzten ernüchtert-ernst. Gegen den Faschismus hilft keine ironische Haltung, so eine mögliche Lesart. Kurz: Eine wundervolle, wichtige Wiederentdeckung!« (Angelo Algieri, junge Welt)