Beschreibung
Das 20. Jahrhundert war durch eine radikale Rückbesinnung auf die Möglichkeiten und Grenzen von Sprache gekennzeichnet. Der neuzeitliche Traum einer restlosen Benennung des Weltganzen wird fraglich, wenn ihr Medium - die propositionale Aussagelogik - unter Verdacht gerät. Der Band wirft die brisante Frage auf, ob der für das Jahrhundert prägende linguistic turn nicht so sehr in einer Hinwendung, als vielmehr in einer 'Abwendung' vom Sagen besteht, die sich in der Entsagungsgeste von Melvilles Bartleby emblematisch verkörpert. Einzelanalysen zu literarischen Strategien bei Mallarmé, Wittgenstein, Celan, Foucault, Adorno, Derrida, Lévinas u.a.m. führen vor, wie Unterlassen nicht nur ein kritisches, sondern auch stets ein schöpferisches Moment in sich birgt. Mit Beiträgen von Giorgio Agamben, Jean Clam, Rüdiger Zill u.v.a.m.
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Autorenportrait
Emmanuel Alloa (M.A.) ist Lehrbeauftragter für Philosophie und Ästhetik an der Universität Paris VIII. An der FU Berlin schreibt er eine Dissertation zur Philosophie des Bildlichen. Alice Lagaay ist Vertretungsprofessorin für Ästhetik und Kulturphilosophie an der Hochschule für Angewandte Wissenschaften in Hamburg. Sie ist Mitbegründerin des internationalen Forschungsnetzwerkes 'Performance Philosophy' (www.performancephilosophy.org) und Mitherausgeberin der gleichnamigen Buchreihe bei Palgrave Macmillan.
Rezension
»Der Band reflektiert vielstimmig exemplarische Gestaltungen der Möglichkeit des Scheiterns. Damit schließt er keine aufregende Debatte ab – er fordert ihre lebendige Fortsetzung.«
Besprochen in:Monatshefte, 102/4 (2010), Stefan GreifIASL online, 26.01.2009, Felix Christenwww.kritikon.de, 18.02.2009, Jan Müller
»Mit der wohlformulierten Einleitung der Herausgeber und den sorgfältig ausgewählten Beiträgen [...] ist der Band ein weit gefasstes und genau durchdachtes Lehrbuch zur Rhetorik der Sprachabwendung.«
»In der Zusammenschau ergeben die Texte ein komplexes Bild, das der tatsächlichen Pluralität von Krisen und Umgangsweisen entspricht.«