Beschreibung
Am 23. November 2018 hielt Heinrich Detering eine aufsehenerregende Rede über die Rhetorik der parlamentarischen Rechten, deren erweiterte Fassung hier vorliegt. Mit literaturwissenschaftlicher Präzision zeigt Detering, wie der Anspruch, im Namen 'des Volkes' zu sprechen, in totalitäre Ermächtigungsvorstellungen führt. 'Auf meine Rede habe ich Antworten erhalten, die in einer bizarren Weise bestätigen, was ich kritisiert habe. Auf den Vorwurf, sich der Sprache von Gangstern zu bedienen, antworten mir diejenigen, die sich angegriffen fühlen, mit der Androhung von Gewalt; auf den Vorwurf der Vulgarisierung und Verrohung antworten sie roh und vulgär; auf den Vorwurf eines Missbrauchs der deutschen Sprache antworten sie in einem Deutsch, das vom Gebrauch dieser Sprache nichts weiß.'
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Autorenportrait
Heinrich Detering, geb. 1959, lehrt deutsche und vergleichende Literaturwissenschaft an der Universität Göttingen, hat literaturwissenschaftliche Bücher und Aufsätze sowie Gedichtbände und Essays veröffentlicht, nahm Gastprofessuren und Poetikdozenturen in aller Welt wahr und erhielt zahlreiche wissenschaftliche und literarische Auszeichnungen.
Rezension
»Glücklicherweise gibt es Menschen, die genauer hinhören als ich. Heinrich Detering ist einer der besten Literaturwissenschaftler des Landes und hat jetzt Reden von Gauland und anderen AfD-Scharfmachern nach den Regeln seiner Kunst untersucht in dem kleinen Buch ›Was heißt hier ›wir‹?‹«
Focus, 11.05.2019
»Dies Büchlein ist ein Muster der Sprachkritik, es zeigt, wie man öffentlich mit Rechten reden kann«
Süddeutsche Zeitung, 28.06.2019
Inhalt
Reizwörter und Leseweisen
Wir oder die Barbarei
Das System der Zweideutigkeit
Unser Deutschland, unsere Vernichtung, unsere Rache
Ich und meine Gemeinschaft
Tausend Jahre, zwölf Jahre
Unsere Sprache, unsere Kultur
Anmerkungen
Nachbemerkung
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Über den Autor