Bürokratische Demokratie, demokratische Bürokratie
Ein Kommentar zu Struktur, Gestalt und System der Bürokratie in Europa, Studien zu Politik und Verwaltung 117
Kneucker, Raoul/Mantl, Wolfgang/Brünner, Christian u a
Erschienen am
11.11.2019, 1. Auflage 2019
Beschreibung
Auf Bürokratie reagieren alle, ob sie nur betroffen oder fachkundig sind; Äußerungen liegen zwischen oje und unvermeidlich. Bürokratie war von Anfang an mit Bürokratiekritik verbunden - und ist doch auch ein wissenschaftlicher Begriff. Zwar steht die österreichische Bürokratie im Mittelpunkt, - doch ist die Bürokratie in den europäischen Ländern und in der EU das weitere Thema. Wie wird Bürokratie allgemein wahrgenommen? Als "Zielerfüllungsmaschine" des Staates? Gibt es Alternativen zur Bürokratie in der Selbstverwaltung? Was hat die öffentliche Verwaltung von der Industrie "gelernt"? Wie entwickelt sie sich heute unter Bedingungen der Globalisierung und Europäisierung?
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Autorenportrait
Dr. jur. Raoul F. Kneucker, Sektionschef i.R. für Forschung und Internationales, zuletzt Honorarprofessor für Religionsrecht (Universität Wien) und für Europapolitik und Politische Wissenschaften (Universität Innsbruck); zuvor Generalsekretär Rektorenkonferenz und Generalsekretär FWF - Fonds zur Förderung der wissenschaftlichen Forschung; Konsulent der Kommission und des Rates der EU.
Rezension
Die vorliegende verwaltungswissenschaftliche Analyse will Bürokratie an Hand von sechs Annäherungen an Demokratie, insbesondere im „Zeitalter der Legalität“ des europäischen 20. Jahrhunderts verständlich machen: Warum veränderten sich in hundert Jahren Gestalt, System und Strukturen der Bürokratie in Europa wenig, trotz eines enormen Wachstums der öffentlichen Verwaltungen, trotz ihres Funktionswandels und ihrer Funktionserweiterungen? Und warum begannen am Ende des 20. Jahrhunderts, sich Gestalt, Strukturen und System stark zu verändern, obwohl Aufgaben weiter bestanden, Verwaltungen schrumpfen und Verwaltungsbereiche ausgegliedert werden? Internationalisierung, Europäische Einigung und betriebswirtschaftliches Denken sind dafür maßgebliche Elemente.
Obwohl Bürokratie für alle gesellschaftlichen Organisationen, insbesondere auch für den demokratischen Staat selbst, unverzichtbar und unentrinnbar ist, wird sie in der Regel negativ gesehen.