Beschreibung
Seit dem Tod seiner Frau lebt Antonio José Bolívar Proaño allein in einer Hütte im Regenwald des Amazonas. Zweimal im Jahr steht der Alte am Bootssteg der winzigen Siedlung El Idilio und erwartet die Ankunft seines Freundes Rubicundo Loachamín, der ihn mit neuen Liebesromanen versorgt. Traurig sollen sie sein, mit viel Liebeskummer, aber auch ein Happy End haben. Lesend vertreibt Antonio sich die Zeit im Dschungel, den er dank seiner Freundschaft mit den Shuar wie kein anderer kennt. Als eines Tages die schrecklich zugerichtete Leiche eines Engländers aufgefunden wird, begreift nur Antonio, dass nicht die Ureinwohner den Mann getötet haben, sondern ein Ozelotweibchen, dessen Junge er umgebracht hat. Um weitere Opfer zu verhindern, zwingt man Antonio, Jagd auf das Tier zu machen. Ein dramatischer Kampf zwischen Mensch und Natur beginnt.
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Autorenportrait
Luis Sepúlveda, geboren 1949 in Ovalle, Chile, wurde wegen seiner politischen Aktivitäten gegen das Militärregime unter Pinochet mehrmals zu langen Haftstrafen verurteilt. Auf Druck internationaler Organisationen wurden sie in Hausarrest oder Exil umgewandelt, aber der gelernte Bühnentechniker bevorzugte die Flucht oder das Leben im Untergrund und gründete Theatergruppen in mehreren lateinamerikanischen Ländern. Nachdem Deutschland ihm 1980 Asyl gewährt hatte, lebte er zehn Jahre lang in Hamburg und arbeitete als LKW-Fahrer und als Journalist, u.a. für den Spiegel. Eine Zeit lang war er auch als Walschützer auf einem Greenpeace-Schiff tätig. Von 1996 bis zu seinem Tod am 16. April 2020 lebte Luis Sepúlveda im spanischen Gijón.
Rezension
»Luis Sepúlveda berührt uns Leser, indem er seine Figuren mit seinem unvergleichlichen Humor zeichnet und dann wieder in dramatische Situationen verwickelt.« Tobias Wenzel / SR 2
Leseprobe
'Die Augen des Alten begannen zu leuchten. Liebesgeschichten? Der Zahnarzt nickte. Antonio José Bolívar Proaño las Liebesromane, und der Zahnarzt versorgte ihn bei jedem seiner Besuche mit Lesestoff. Sind sie traurig?, fragte der Alte. Man heult Rotz und Wasser, versicherte der Zahnarzt. Mit Leuten, die sich aufrichtig lieben? So wie noch nie jemand geliebt hat. Leiden sie sehr? Ich konnte es kaum ertragen, antwortete der Zahnarzt.'