Beschreibung
Fritz Mauthner (1849-1923), der deutschsprachige Denker jüdischer Herkunft, geboren im ostböhmischen Horzitz/Horice, aufgewachsen und ausgebildet in Prag, in Berlin als Journalist und Theaterkritiker tätig, war ein produktiver Autor und wird heute vor allem als Sprachkritiker rezipiert. Er identifizierte sich mit der deutschen Kultur und gleichzeitig verband ihn mit den Tschechen, ihrer Kultur und Sprache die Ambivalenz einer Hassliebe, die seine Romane und Novellen, aber auch sein sprachphilosophisches Werk entscheidend prägte.Die Beiträge des vorliegenden Bandes setzen Mauthners Werk in Beziehung zu seinem facettenreichen Entstehungskontext. Nicht nur die hybriden linguistischen und kulturellen Lebensumstände des Autors und die Einflüsse der gesellschaftlichen Entwicklungen seiner Zeit wie der deutsche und tschechische Nationalismus oder der Antisemitismusstreit, sondern auch die Kontroversen um und über Mauthner werden in diesem Band neu beleuchtet und interpretiert. Vor dem Hintergrund gegenwärtiger kulturwissenschaftlicher Diskurse erscheint sein Werk mit seinen Beobachtungen zur Mischung von Sprachen und Kulturen überraschend aktuell.
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Autorenportrait
Veronika Jicínská studierte Anglistik, Amerikanistik und Germanistik an der Karlsuniversität Prag. Im Anschluss promovierte sie sich ebenda mit einer Arbeit zum Thema "Reflexionen über die Sprache im Werk von Hugo von Hofmannsthal, Fritz Mauthner, Walter Benjamin und Franz Kafka". Seit 2013 ist sie als Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Germanistik der Philosophischen Fakultät der J. E. Purkyne-Universität in Ústí nad Labem beschäftigt.
Rezension
Fritz Mauthner (1849-1923), der deutschsprachige Denker jüdischer Herkunft, geboren im ostböhmischen Horzitz/Hořice, aufgewachsen und ausgebildet in Prag, in Berlin als Journalist und Theaterkritiker tätig, war ein produktiver Autor und wird heute vor allem als Sprachkritiker rezipiert.
Die Beiträge dieses Bandes spannen einen Bogen zwischen seinem Werk und dem kulturellen Entstehungskontext, der insbesondere durch die Berücksichtigung der tschechisch-deutschen Aspekte äußerst facettenreich erscheint. Nicht nur die Kontroversen um die Person Mauthners, wie es z. B. die Analysen der tschechischen Presse und seiner Privatkorrespondenz zeigen, sondern auch die Bezüge von Mauthners Texten zu den gesellschaftlichen Ereignissen und Verhältnissen seiner Zeit wie auch seine philosophische Lektüre und die hybriden linguistischen und kulturellen Lebensumstände des Autors werden in diesem Band neu beleuchtet und interpretiert.
Fritz Mauthner, der Autor und Philosoph aus Böhmen, identifizierte sich in den deutsch-tschechischen nationalen Kämpfen mit der deutschen Kultur. Dabei verband ihn mit den Tschechen, ihrer Kultur und Sprache die Ambivalenz einer Hassliebe, die seine Romane und Novellen, aber auch sein sprachphilosophisches Werk entscheidend prägte.
Schlagzeile
Fritz Mauthner, der Autor und Philosoph aus Böhmen, identifizierte sich in den deutsch-tschechischen nationalen Kämpfen mit der deutschen Kultur. Dabei verband ihn mit den Tschechen, ihrer Kultur und Sprache die Ambivalenz einer Hassliebe, die seine Romane und Novellen, aber auch sein sprachphilosophisches Werk entscheidend prägte.