Beschreibung
Eine junge Frau, ein geheimes Erbe, eine dunkle VerschwörungSchottland 1715: Erst nach dem Tod ihres Vaters erfährt Cécile, was es mit dem Schicksal ihrer Familie auf sich hat. Als Opfer einer Verschwörung musste sie aus Frankreich fliehen. Entschlossen, das Vermächtnis des Vaters zu retten, begibt sich Cécile auf die lange Reise zurück in die Heimat. Eine mutige und lebensgefährliche Entscheidung .Seit vielen Jahren lebt die neunzehnjährige Französin Cécile mit ihrem Vater in den schottischen Highlands. Erst als der Vater im Sterben liegt, erfährt sie, warum ihre Familie aus Frankreich floh und welch schweres Erbe sie antreten wird. Ihr Vater, damals ein angesehener Herzog mit großen Besitztümern in Südfrankreich, wurde des Verrats und des Mordes beschuldigt und außer Landes getrieben. Der große Aufstand der Hugenotten gegen den Katholizismus als Staatsreligion war ihm politisch zum Verhängnis geworden. Nun soll Cécile statt seiner die Drahtzieher dieser Verschwörung entlarven und das Erbe der Familie retten. Entschlossen, den Wunsch des Vaters zu befolgen, reist die junge Frau ganz allein nach Südfrankreich. Noch ahnt sie nicht, dass die Widersacher des Vaters auch ihren Spuren folgen .
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Autorenportrait
Claudia Ziegler wurde 1968 in Berlin geboren. Sie studierte Französische Sprach- und Literaturwissenschaft, Germanistik und Publizistik und arbeitete als freie Journalistin und Drehbuchautorin fürs Fernsehen. Ihre erfolgreichen Romane "Die Favoritin des Königs" und "Die geheime Tochter" erschienen ebenfalls im Diana Verlag. Claudia Ziegler lebt in Berlin.
Leseprobe
Seit fast zwei Stunden kauerten die Männer nun bestimmt schon im Regen in ihrer unbequemen Haltung hinter den Felsvorsprüngen, und er spürte, wie sie langsam unruhig wurden. Wahrscheinlich glaubten sie nicht mehr, dass die Schotten überhaupt noch kamen. Doch ihm war klar, dass sie nur ein wenig Geduld haben mussten. Nach dem Überfall am Morgen hatten die Highlander gar keine Wahl. Ihr Ehrgefühl würde verlangen, dass sie die Täter, die ihren Viehhirten so zugerichtet hatten, auf jeden Fall fanden.Er legte die Hand auf den Knauf seines Degens und blickte aus dem Schatten der mannshohen Felsen in die grüne Schlucht hinab. Der Platz, den er für ihr Vorhaben ausgesucht hatte, war ideal. Man konnte von dieser Seite des Abhangs nahezu das ganze Tal überblicken, und zu ihren Füßen verengte sich die Schlucht, sodass die Männer eine leichte Zielscheibe sein würden.Er war sich sicher, dass er bei ihnen sein würde. Für einen Moment rief er sich sein Bild vor Augen und überlegte, ob er sich wohl sehr verändert haben mochte. Vermutlich - doch er würde ihn immer und überall wiedererkennen.Er kniff unter seinem Dreispitz die Augen zusammen und ließ den Blick weiter über die felsigen Gipfel der Highlands schweifen. Hier in dieser Einöde und Wildnis hatte er also in den letzten Jahren gelebt - er, der immer so kultiviert und höfisch gewandt gewesen war. Er kam nicht umhin, eine gewisse Genugtuung bei der Vorstellung zu verspüren. Doch dann ebbte das alte Hassgefühl ihm gegenüber auch schon wieder ab. Er empfand inzwischen kaum noch etwas, wenn er an ihn dachte. Selbst bei dem Gedanken, ihn zu töten, fühlte er nichts, weder Befriedigung noch Triumph - aber auch kein Mitleid. Das, was er tun würde, war nichts als eine zwingende Notwendigkeit, etwas, das er schon vor Jahren hätte erledigen müssen und das ihn jetzt, da er es in der Vergangenheit versäumt hatte, viel Zeit und Geld kostete.Eine Bewegung auf der gegenüberliegenden Bergseite brachte ihn dazu, den Kopf zu drehen. Doch es war nur ein Rudel Damwild. Nun, zumindest zur Jagd scheint die Gegend zu taugen, dachte er. Aber dieser gottverdammte Regen würde ihn, wenn er hier leben müsste, um den Verstand bringen. Er fuhr sich ungeduldig mit seinem Handschuh aus dünnem Kalbsleder über die Stirn. Seit dem Morgen regnete es diese elend feinen Tropfen vom Himmel.Und dann - sah er sie! Sie waren zu dritt und ritten am Abhang auf jenem schmalen Pfad, der parallel zum Tal verlief und sie in ihre Richtung führte. Er war tatsächlich bei ihnen. Er erkannte ihn sofort an der aufrechten Haltung, mit der er auf dem Pferd saß.Er wich weiter hinter den Felsen zurück, griff zu seinem Fernrohr und stellte es scharf, um ihn besser sehen zu können. Die Jahre hier hatten ihn scheinbar nicht dazu bringen können, sich wie ein Schotte zu kleiden, denn er trug Rock, Kniebundhosen und Lederstiefel - im Gegensatz zu seinen beiden Begleitern, die im Kilt auf ihren Pferden saßen.Er hatte richtiggelegen, als er davon ausgegangen war, dass die Highlander keine Unterstützung holen würden. Es hätte sie zu viel Zeit gekostet, denn die nächste Ortschaft lag einige Meilen entfernt, und sie mussten annehmen, denVorsprung der Täter nicht mehr einholen zu können, wenn sie diesen Umweg machten. Stattdessen waren sie ihren Spuren gefolgt - ohne zu ahnen, dass sie damit direkt in die Falle liefen. Fast hätte er Mitleid gehabt, so leicht war es gewesen, ihr Verhalten vorauszusehen.Er ließ das Fernrohr sinken und beobachtete mit einem kalten Lächeln, wie die Umrisse der drei Männer langsam größer wurden, während sie näher kamen. Sie waren nur noch wenige Fuß außer Schussweite. Ohne sie aus den Augen zu lassen, glitt seine Hand nach rechts, zum Halfter, um die Pistole zu ziehen, doch dann entschied er sich plötzlich dagegen, ihn selbst zu töten. Wozu sich mit unnötigen Sünden beflecken? Er bezahlte gut dafür, dass andere diese Arbeit machten. Er wandte den Kopf zu den Männern, die die Uniformen englischer Soldaten trugen, und gab ihnen ei Leseprobe