Beschreibung
Asal Dardan traut sich, von den Zwischenorten zu erzählen, von der immerwährenden Suche nach Verortung, und sie stellt damit die dringenden Fragen an unsere Gesellschaft. Lena Gorelik Als Kind iranischer Eltern ist Asal Dardan in Deutschland aufgewachsen, die Erfahrung des Exils hat sie geprägt. In einer erhellenden Auseinandersetzung mit der deutschen Gesellschaft begibt sie sich auf die Suche nach einer gemeinsamen Sprache, nach der Überbrückung des ewigen Gegensatzes von Wir und den Anderen. Immer ist ihr Blick überraschend, immer ist ihre Analyse scharfsichtig. Da ist das geflüchtete Kind, das Trost in Spitzwegs heimeligen Bildern findet, die auch Hitler so gut gefielen. Da sind die bürokratischen Rentenbescheide der sardischen Nachbarin, deren Inhalte niemand entschlüsseln kann. Da werden die Goldfische vom persischen Neujahrsfest in die Freiheit entlassen und eigene, neue Traditionen gewählt. Sprachlich brillant und stilistisch elegant schlägt die Autorin Bögen von der ganz persönlichen Erfahrung zum gesellschaftlich-politisch Brisanten und zeigt auf, dass Zusammenleben bedeutet, Differenz anzunehmen.
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Autorenportrait
Asal Dardan, geboren 1978 in Teheran, wuchs nach der Flucht ihrer Eltern aus dem Iran in Köln, Bonn und Aberdeen auf. Sie studierte Kulturwissenschaften in Hildesheim und Nahoststudien in Lund. Als freie Autorin schreibt sie u.a. für Zeit Online, die FAZ und die Berliner Zeitung. Außerdem arbeitet sie als freie Redakteurin und Autorin für das Online-Magazin was wäre wenn. Für ihren Text Neue Jahre wurde sie mit dem Caroline-Schlegel-Preis für Essayistik ausgezeichnet. Nach Jahren auf Öland in Schweden lebt Asal Dardan heute mir ihrer Familie in Berlin.
Rezension
»Vorsichtig umkreist sie ihren Stoff. Mal schnappt sie zu, wenn ihr eine Idee brauchbar erscheint, dann wieder überlässt sie anderen das Wort [...]«
»Unglaublich persönlich und nah. [...] Asal Dardan schafft es wirklich, auf eine ganz kunstvolle, feine Art, ihre eigene Geschichte mit der Welt zu verbinden [...].«
»[Dardan] weiß, wie es ist, als Einzelne durch die Zuordnung zu einer Gruppe zum Verschwinden gebracht zu werden, und sie wehrt sich.«
»Ihre Betrachtungen zur Frage der Heimat und den Brüchen, die das Exil bedeuten, sind poetisch, offenbaren den Wunsch nach sprachlicher Verdichtung des Erlebten.«
»Dardan [illustriert] in Betrachtungen einer Barbarin, was so viele verschiedene Namen wie Erfahrungen in sich tragen kann: Flucht, Entfremdung, Exil, Bewegung, Veränderung, Entdeckung.«
» Asal Dardan entwirft ein persönlich gefärbtes Profil der deutschen Gesellschaft und begibt sich auf die Suche nach einer gemeinsamen Sprache, ergründet den ewigen Gegensatz von ›Ihr‹ und ›Wir‹.«
»Die Erinnerungen sind hochpersönlich, jedoch mit Reflexionen verwoben,die ins politische ausgreifen.«
»(...) ein Plädoyer für die Menschlichkeit.«
»Eine Autobiografie? Nein, ein Leben in neun klugen autobiografischen Essays.«
»Asal Dardan [...] nähert sich ihren Themen mit einer Behutsamkeit, die an Zärtlichkeit grenzt. [...] Texte, die Türen öffnen, wo vorher Mauern waren.«