Beschreibung
Der Flötenspieler, der nicht spielt - was denkt er gerade, dort, vor seinem offenen Fenster? Oder der Patrizier ohne Namen, der stolz seine kostbare Uhr vorzeigt und uns dabei traurig in die Augen schaut - was ist seine Geschichte? Warum ein Porträt mit Uhr statt mit Frau und Kindern? Oder der junge Vater mit seinen beiden Söhnen, die er selbst unterrichtet. Auf den ersten Blick wirkt alles normal, aber dann Bilder verlocken zum Erzählen, und manchmal fordern sie es regelrecht heraus. Im Laufe der letzten Jahre waren für Lutz Seiler immer wieder Gemälde, Fotografien und Zeichnungen Anlass zum Schreiben, es entstanden Erzählungen, Gedichte und Essays. So wurde beim aufmerksam-zerstreuten Hinschauen aus Edward Hoppers Cape Cod Evening das 'Kap des guten Abends', um das sich nun alle Geschichten dieses Bandes versammelt haben.
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Insel Verlag Anton Kippenberg GmbH & Co. KG
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Autorenportrait
Informationen zu Lutz Seiler auf suhrkamp.de
Rezension
»Der Rhythmus und der Zauber dieser feinsinnigen Miniaturen entfalten sich auch im Kleinen; sie laden uns Leser ein, ohne uns zu vereinnahmen.«
»Bei Lutz Seilers kleinen Prosatexten ... handelt es sich um sprachlich formvollendete Miniaturen. Man muss ihnen nur ein wenig Aufmerksamkeit schenken, sich auf ihren Takt einlassen, dann merkt man, wie präzise sie gearbeitet sind, wie bemerkenswert gut sie funktionieren.«
»Lutz Seiler versteht es, zugleich nah und unberechenbar zu bleiben.«
»Seiler schreibt, wie Hopper malt: aufmerksam, detailverliebt, zärtlich, flirrend, das Zusammenspiel von Licht und Schatten genau im Blick. Nichts wird ausgemalt oder auserzählt, dem Betrachter und Leser aufgedrängt.«
»Symbolbeladen ist so manche Handlung in diesen wunderbaren Erzählungen. ... [Seilers] Sprache klingt, seine Bilder bringen etwas zum Schwingen, sie sind stimmig und trotzdem nie zu eindeutig.«
»Schönheit, Prägnanz und Rhythmus in jedem einzelnen Satz ...«
»Es liegt eine Sammlung vor, die gerade durch die Heterogenität der Zugänge, das hohe Stilbewusstsein und die assoziative Dichte überzeugt, die auch für den Leser jedes Mal eine andere Tür öffnet, um den inneren Bildern zu folgen – danach blickt man irritiert auf das Bild zurück, von dem die Textbewegung ihren Ausgang nahm. War es nicht vorher noch ein anderes?«
Leseprobe
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