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Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783462001686
Sprache: Deutsch
Umfang: 165 S.
Format (T/L/B): 2.7 x 21 x 13.5 cm
Einband: gebundenes Buch

Beschreibung

Fünfzehn radikale Lebensäußerungen, geschrieben von einem der großen Ausnahmetalente der deutschsprachigen Literatur.In fünfzehn Episoden sprengt Helene Hegemann mit luzidem Blick und großer sprachlicher Wucht sämtliche Kategorien, über die wir die Gegenwart zu begreifen versuchen.Ein Pfau wird mit einem Golfschläger getötet und entlarvt die Doppelmoral der amerikanischen Kulturelite. Eine junge Frau will zu ihren Eltern in die österreichische Provinz fahren und verpasst immer wieder ihre Station. Ein Bad in der Wolga markiert das Ende einer zerstörerischen Beziehung. Ein Junge verliebt sich in einen anderen, während sie von fünfzig Wildschweinen umzingelt werden. Eine Snowboarderin wacht unter einer Schneedecke auf. Ein Gemälde von Monet stürzt einen Kunstexperten in eine tiefe Sinnkrise. Es sind versehrte, kraftvolle Figuren, die Helene Hegemann durch das Buch und eine Welt wandern lässt, in der Gewalt am gefährlichsten ist, wenn sie unterdrückt werden soll, in der das Abarbeiten an Widersprüchen schmerzhaft, aber auch ein großes Vergnügen sein kann. Nach und nach setzt sich ein perfide konstruiertes Psychogramm unserer Gesellschaft zusammen, das verstörend und beglückend zugleich ist.   'Ich lief auf die Wolga zu, zog im Gehen meine Klamotten aus. Ich blieb so lang unter Wasser, bis mein Körper wieder atmen wollte.'

Produktsicherheitsverordnung

Hersteller:
Verlag Kiepenheuer & Witsch GmbH & Co. KG
Verlag Kiepenheuer & Witsch
produktsicherheit@kiwi-verlag.de
Bahnhofsvorplatz 1
DE 50667 Köln

Autorenportrait

Helene Hegemann, 1992 geboren, lebt in Berlin. 2008 gewann sie mit ihrem ersten Film 'Torpedo' den Max-Ophüls-Preis. 2010 debütierte sie als Autorin mit dem Roman 'Axolotl Roadkill', der in 20 Sprachen übersetzt wurde. Die Verfilmung, bei der sie selbst Regie führte, wurde beim Sundance Festival 2017 mit dem World Cinema Dramatic Special Jury Award for Cinematography ausgezeichnet. 2013 erschien ihr zweiter Roman 'Jage zwei Tiger', 2018 folgte 'Bungalow', für den sie für den Deutschen Buchpreis nominiert war. 2021 schrieb sie in der KiWi Musikbibliothek über Patti Smith und Christoph Schlingensief. Sie inszeniert für Oper, Theater und Film.

Rezension

»[Hegemanns] Hinwendung zu den menschlichen Abgründen [entwickelt] eine ungeahnte Sogwirkung, der sich nur schwer zu entziehen ist.«

»lustvolle Erkundungen des Chaos«

»Nach und nach setzt sich ein perfide konstruiertes Psychogramm unserer Gesellschaft zusammen, [...] verstörend und beglückend zugleich.«

»Zum Abbilden einer Gesellschaft muss es kein tonnenschwerer historischer Roman sein. Es funktioniert auch in 15 kurzen Geschichten.«

»Eine derart intelligente Autorin braucht bloß einen Golfball und einen Pfau, um den Zustand eines Landes zu beschreiben.«

»der filigrane Statusbericht einer Gesellschaft, die an der Fülle ihrer Möglichkeiten zu scheitern droht.«

»ein schmerzhaftes Vergnügen«

»Nein, man muss keine tonnenschweren pathetischen Romane schreiben, um der Gegenwart den Puls zu fühlen, bis es schmerzt. Es geht auch anders. Helene Hegemann kann das wie niemand sonst.«

»[Schlachtensee] zeigt die Autorin von einer neuen Zartheit, ja nahezu Verletzlichkeit, die es von ihren vorherigen Werken grundlegend unterscheidet.«

»Die Stories sind nachhaltige Momentaufnahmen einer Gegenwart, die den längst stattfindenden Wandel mit den Sinnen wahrnimmt, darin umhertaumelt, mal mit Erstaunen reagiert und mal mit Gewalt – und meistens einfach weiterlebt, irgendwie.«

»Wer im Sommer 2022 was hermachen will, der liest dieses Buch in einem Großstadtcafé.«

»Es sind versehrte Gestalten, die Helene Hegemann durch das Buch und eine Welt wandern lässt, in der Gewalt am gefährlichsten ist, wenn sie unterdrückt werden soll, in der das Abarbeiten an Widersprüchen schmerzhaft, aber auch ein großes Vergnügen sein kann.«

»Hegemann sticht in die Wunden dieser Zeit. [Mit] einem Mix aus Ironie und Schicksalsergebenheit.«

»Weg ist [Hegemanns] rotzig rüpelhafter Ton, radikal und raffiniert sind ihre Geschichten.«

»Als habe Hegemann dabei tiefer in sich hineingelauscht, klingt ihr Sound in Nuancen anders als bisher: nach einer Autorin, die sich vom Getöse ihrer frühen Karriere endgültig emanzipiert.«

»So unverbraucht wie Helene Hegemann schreibt niemand über Weltschmerz.«

»Das ist herrlich widersprüchliche Prosa, manchmal zynisch, niemals heiter oder lauwarm. [Hegemann] zeigt damit, dass sie die kurze wie die lange Form beherrscht.«

»Schlachtensee mag von der Gewöhnlichkeit des Unglücks berichten, selbst ist er jedoch ein ungewöhnliches Buch. Ein über weite Strecken ungewöhnlich gutes.«

»Helene Hegemann hat einen inhaltlich beunruhigenden und literarisch beeindruckenden Erzählband geschrieben, der Vermutungen über den Verlauf einer Geschichte durchweg geschickt unterläuft.«

»Die Autorin [webt] mit ihren Worten eher beiläufig einen dichten Teppich des Unwohlseins, auf dem sich die Leser schon bald vor Erschöpfung niederlegen müssen, um sogleich daran festzukleben.«

»Eine bemerkenswerte Grundstimmung [zieht sich] durch diese Geschichten [...] eine Stimmung, bei der sich Langeweile und Verzweiflung mischen, eine unbestimmte, selten manifeste Depression mit unbestimmten Sehnsüchten. Wenn man so will, schwingt der Schrei nach Liebe überall mit.«

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