Beschreibung
Die geheime Aufrüstung der Weimarer Republik basierte auf einem lagerübergreifenden Wehrkonsens. Von den Republikanern in den Krisen der ersten Jahre zunächst als Form des Republikschutzes mitgetragen, wurde die Unterstützung der "schwarzen Rüstungen" zu einem Element der Weimarer Staatsraison, die auch für die Republikaner verbindlich blieb - selbst dann, als die geheime personelle Rüstung, etwa in Gestalt der Grenzschutzmilizen im preußischen Osten, zur Hochburg eines rechtsradikalen und staatsfeindlichen Paramilitarismus wurde. Der Autor rekonstruiert erstmals die umfassende Unterstützung der Geheimrüstung durch Politik und Verwaltung und belegt die Existenz eines "deep state", eines durch die zivil-militärische Rüstungskooperation konstituierten "Tiefenstaats", der zwar in der republikanischen Ordnung verankert war, aber außerhalb ihrer Normen und Gesetze agierte. Schließlich verortet sie diesen Wehrkonsens in der ideengeschichtlichen Kontinuität bellizistischer, von einem Primat der "Wehrhaftigkeit" ausgehender Denkstile und Deutungsmuster.
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Autorenportrait
Ra¼diger Bergien, geboren 1977, ist Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Zentrum fa¼r Zeithistorische Forschung in Potsdam. Seine Arbeit wurde mit dem 2. Preis des Werner-Hahlweg-Preises fa¼r Milita¤rgeschichte 2010 ausgezeichnet.
Rezension
"Mit diesem Buch legt Rüdiger Bergien eine empirisch dichte Analyse der personellen Geheimrüstung in Weimar vor, die mit dem Aufweis der zivil-militärischen Kooperation im Landesschutz einen bedeutenden Beitrag zum Verständnis der deutschen Militärgeschichte von 1918 bis 1933 leistet." Benjamin Ziemann in H-Soz-u-Kult ''Bergiens These des lagerübergreifenden Wehrkonsenses überzeugt. Dieses Buch zeigt das Potential einer erweiterten Militärgeschichte.'' Die Welt online, 21.07.2012 ''Selten hält man ein Buch in der Hand, welches das, was es einleitend zu leisten verspricht, auf Punkt und Beistrich einlöst. Die Arbeit verfügt über eine wohlüberlegte Fragestellung, ein geeignetes theoretisches Instrumentarium sowie eine ungemein breite Quellenbasis (...).'' Militärgeschichtliche Zeitschrift, Heft 1/2012