Beschreibung
In vielen Kulturen werden Jahreszeitenwenden und lebenszeitliche Übergänge mit rituellen Festen begangen, zu denen Dichtungen vorgetragen oder aufgeführt werden - oft begleitet von Bildpräsentationen, Musik und Tanz. Heute ist es üblich geworden, diese als autonome Kunst aufzufassen und ausschließlich als Kunstwerk zu begreifen. Die Studie zeigt, dass die Werke in ihren Herkunftskulturen zwar - wie jede Kunst - vom Alltag unterschieden werden, dass sie aber darüber hinaus das Potential haben, die Wirklichkeitswahrnehmung zu überhöhen und der natürlichen Umwelt Sinn zu geben.
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Autorenportrait
Fritz W. Kramer, geb. 1941. Bis 1983 Professor für Ethnologie an der Freien Universität, dann Professor für Kunstbezogene Theorie an der Hochschule für bildende Künste Hamburg (bis 2007). Feldforschung bei den Nuba und in der Kunstwelt. Hauptwerke: Der rote Fes (1987), Zeitmarken (1993), Bikini (2000), Schriften zur Ethnologie (2005).
Rezension
Das vorliegende Buch gehört zu den tiefgreifendsten Neuerscheinungen in der deutschsprachigen Ethnologie der letzten Jahre. Es schöpft mit zahlreichen Beispielen aus der gemeinsamen Arbeit und den Feldforschungen von Fritz Kramer zusammen mit Gertraud Marx u. a. bei den Cuna (Panama) und bei den Nuba (Sudan). Neben den reichhaltigen ethnografischen Mitteilungen in diesem Buch ist der theoretische Ansatz Kramers und seine Einordnung in die Rezeptionsgeschichte von Ästhetik hervorzuheben.
Anthropos