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Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783518225127
Sprache: Deutsch
Umfang: 88 S.
Format (T/L/B): 1.3 x 22 x 14.5 cm
Einband: gebundenes Buch

Beschreibung

Nobelpreis für Literatur 2022 Dreizehn Tage nach dem Tod ihrer Mutter im Jahr 1986 schreibt Annie Ernaux ein kurzes, schmerzhaftes Requiem. Und lässt die Mutter als Repräsentantin einer Zeit und eines Milieus auferstehen, das auch das ihre war. Das Leben ihrer Mutter: geboren um die Jahrhundertwende in der Normandie, Arbeiterin, dann Ladenbesitzerin, Ehefrau, zweifache Mutter, lebenslustig und offen, Körper und Geist werden später langsam durch Alzheimer zerstört. Das Ende war für die Tochter vorauszusehen, die Wirklichkeit des Todes scheint indessen kaum erträglich. Zeit ihres Lebens kämpfte die Mutter darum, ihren sozialen Status zu erhalten, ihn vielleicht sogar zu überwinden. Erst der Tochter wird dies gelingen, eine Distanz zwischen den beiden entsteht. Auch darauf blickt Annie Ernaux zurück, voller Zärtlichkeit und Abscheu und Schuldgefühl.

Produktsicherheitsverordnung

Hersteller:
Suhrkamp Verlag AG
info@suhrkamp.de
Torstr. 44
DE 10119 Berlin

Autorenportrait

Informationen zu Annie Ernaux auf suhrkamp.de

Rezension

»Keine kann die biografische Analyse so sensibel wie Annie Ernaux.«

»Es ist schwer zu sagen, weshalb Annie Ernaux' kahle Sprache so unter die Haut geht. , ihre autobiografische Annäherung an die Mutter, entwickelt in ihrer trockenen Faktizität einen eigentümlichen Sog. Jedes Wort in diesem Bericht über das Leben der 1987 verstorbenen Madame Ernaux hat eine unabweisbare Wucht.«

»Ernaux holt aus ihrem Gedächtnis in minutiöser Kleinarbeit charakteristische Details hervor, sie seziert die Vergangenheit.«

»Man glaubt also nach der Lektüre dieses klugen, genauen Buches ein Gefühl dafür zu haben, wen und welches Milieu Ernaux beschreibt, und ist abgesehen davon als privilegierte Leserin viel damit befasst, sich der Selbstverständlichkeiten bewusst zu werden, mit denen man so den ganzen Tag umherläuft.«

»[Ernaux's Werk] ist kein weit ausgreifendes Panorama, wie in den großen Romanen der Literaturgeschichte, sondern ein sehr detailliertes Bild, in dem alles sichtbar miteinander in Verbindung steht. Diese Verbindungen hängen sich im Prozess der Lektüre an weitere Anknüpfungspunkte, denn auch der Leser ist Teil eines sozialen Gefüges. Das Ich, das Sie, Er und Wir der Annie Ernaux finden ihre Entsprechungen. Ihre Wirkung erreichen diese Bücher auch durch ihr Echo im Leser selbst.«

»Annie Ernaux gelingt es in , ihre Mutter gleichermaßen kompromisslos und zärtlich zu beschreiben, entlarvend und mitfühlend. Das lässt die ganze Ambivalenz dieser Mutter-Tochter-Beziehung greifbar werden, die sich im Laufe ihrer beiden Leben immer wieder neu sortiert hat.«

»[Es] zeichnet [ ] wie den Vorgänger über den Vater eine große Intensität aus, sind die Kürze und die Kargheit der Sätze sehr eindringlich. Annie Ernaux kommt der Mutter sehr nah, ihrer Herkunft sowieso, aber auch ihrem Charakter, den Stärken und Schwächen. Aber mehr und mehr widmet sich die französische Schriftstellerin dem Verhältnis der beiden Frauen zueinander ... [ ] ist ... nicht zuletzt ein feministisches Denkmal.«

»Auch dieses Buch ist ganz schmal, und doch liegt es dicht und schwer auf der Seele und auf dem Herzen. ... eine großartige Miniatur, ein Porträt ohne Schminke, Wehleidigkeit und Vorwürfe, ein kostbarer Versuch darüber, wie es ist.«

»Auch das neue Buch ist fast nüchtern im Ton, schnörkellos und dabei frappierend intensiv. Kein Wort zu viel, keine überflüssigen Details, das literarische Extrakt einer Mutter-Tochter-Beziehung.«

»Es ist diese unbedingte Ehrlichkeit, dieser Wille, sich der Schuld zu stellen, die den Büchern von Annie Ernaux ihre ungewöhnliche Stärke verleihen.«

»... ein Mosaik feiner Beobachtungen, in denen die ganze Welt aufscheint.«

»Kein Wort ist in dieser Prosa zu viel, jeden überflüssigen Satzfetzen löst Ernaux ab, bis der Text wie ein blank poliertes Meisterstück vor uns liegt. Annie Ernaux erzählt von sich, nicht aber um sich zu exponieren, sondern, ob gewollt oder nicht, um gesellschaftliche und menschliche Diagnosen anzustellen. Wie immer, wenn sie von sich selbst erzählt, denkt sie die anderen mit, erzählt en passant auch ihre Geschichten.«

»Der Stil des Buches ist knapp, schnörkellos und dennoch voller Zärtlichkeit«

»Man möchte dieses Buch von Annie Ernaux zur Pflichtlektüre erklären. ... Aufrichtig, forschend, liebevoll, aber unsentimental, das Leben in Zeit und Milieu einbettend, ohne die Widersprüche, die Entfremdung und den Missmut zwischen den Generationen zu negieren.«

» ist eine eindrucksvolle psychologische und soziologische Studie.«

»Eine Wahrheit über das Leben der Mutter gibt es nicht. Nur Annäherungen und schmerzhafte Erkenntnisse. Aber indem Annie Ernaux dieser individuellen Existenz Raum lässt, ihren Kampf sichtbar macht mit den Verhältnissen, denen die Mutter entkommen wollte, aber nicht entkommen konnte, verleiht sie diesem Leben rückblickend nichts weniger als Würde.«

»Obwohl nur 89 Seiten lang, ist die Vielschichtigkeit des Textes bemerkenswert.«

»Nie sentimental und immer zurückhaltend: eine zutiefst berührende Erzählung über Mütter und Töchter, Jugend und Alter, Träume und Realität.«

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