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Winterpoem 20/21

russisch-deutsch, Russ/dt, Bibliothek Suhrkamp 1547

Erschienen am 17.04.2023
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Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783518225479
Sprache: Deutsch
Umfang: 119 S.
Format (T/L/B): 1.8 x 22 x 14.3 cm
Einband: gebundenes Buch

Beschreibung

Der Ausbruch der Covid-Pandemie setzte im März 2020 einem Aufenthalt Maria Stepanovas im britischen Cambridge ein Ende. Zurück in Russland, verbrachte sie die folgenden Monate in einem Zustand der Erstarrung - die Welt hatte sich vor ihr zurückgezogen, die Zeit war 'ertaubt'. Als sie aus diesem Zustand auftauchte, begann sie Ovid zu lesen. Motive fanden zueinander, die lange in ihr gewartet hatten. Wie schon in Der Körper kehrt wieder verwandelt sie historische und aktuelle Kataklysmen in ein ungemein feingliedriges, bewegliches Gebilde aus Rhythmen und Stimmen.Das Poem, das in einer rauschhaften poetischen Inspiration entstand, spricht vom Winter und vom Krieg, von Verbannung und Exil, von sozialer Isolation und existentieller Verlassenheit. Stepanova findet grandiose Bilder für das Verstummen: wenn etwa Worte, die wir einander zurufen, in der Luft gefrieren und unser Gegenüber nicht mehr erreichen. Das Werk verwebt Liebesbriefe und Reiseberichte, chinesische Verse und dänische Märchen in eine vielstimmige Beschwörung der gefrorenen und langsam auftauenden Zeit.

Produktsicherheitsverordnung

Hersteller:
Suhrkamp Verlag AG
info@suhrkamp.de
Torstr. 44
DE 10119 Berlin

Autorenportrait

Informationen zu Maria Stepanova auf suhrkamp.de

Rezension

»Vieles in ist von großer Zartheit und im Wechsel mit rauschhafter inspiration.«

»Jetzt ist auf Deutsch erschienen, das zweisprachig weniger als 100 Seiten umfasst, dafür aber in nahezu jeder Zeile mehrere historische und literarische Schichten freilegt. ... Sehr kristallin und erhellend sind ihre poetologischen Bemerkungen im kurzen Gespräch mit ihrer beeindruckend sprachsensiblen Übersetzerin Olga Radetzkaja, das am Schluss des Bands abgedruckt ist.«

»... [entstanden sind] Geschichten, die ›nach außen aufgehen wie eine Schranktür‹. Im Schrank finden aufmerksam Lesende die Teile eines großen Literaturpuzzles. Die jetzt in Berlin lebende Dichterin Stepanova und ihre kongeniale Übersetzerin Olga Radetzkaja erläutern am Ende des Bandes, wie dieses Puzzle unter dem Eindruck des Ukraine-Kriegs zu legen ist.«

»Maria Stepanova ist eine Zauberin des Wortes. Sie dirigiert ein ganzes Stimmenorchester ...«

»Dichter beschwören, verklären, betrauern, erheben ihr Stimme. Dichter warnen vor Katastrophen und versinken in Idyllen, beklagen ihre Zeit, sich selbst und den Lauf der Welt. All das tut die russische Dichterin Maria Stepanowa auch und noch mehr.«

»Stepanova spiegelt das eigene aktuelle im überlieferten historischen Erleben: Von Ovid aus über Puschkin bis Mandelstam durchziehen literaturhistorische Signale das Poem, das eine Welt zeigt, die sich von den Menschen zurückzieht. Eine Welt, die in eine eisige Stille fällt.«

»Poesie von frappierender Gegenwärtigkeit.«

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