Beschreibung
Zoltán Kertész, blauäugiger Sohn eines 'Halbzigeuners' und einer Tagelöhnerin, ist der Außenseiter in einem kleinen Ort in Serbien. Als Kind ist er dem Vater vom Motorrad gefallen, und der Bäcker, dem er die Mehlsäcke nicht schnell genug schleppte, hat ihm den Kopf blutig geschlagen. Seither hat er das 'Schläfenflattern', sitzt am liebsten in seiner Scheune und löst Kreuzworträtsel. Als 1991 der jugoslawische Bürgerkrieg ausbricht, soll der 'Taugenichts' in der Volksarmee zuerst zum Mann und dann zum Helden werden. Aber Zoltán passt auch dort nicht ins System. Als sein einziger Freund bei einem Trainingsmarsch in der Folge sinnloser Schleiferei tot zusammenbricht, verweigert sich Zoltán endgültig einer Ordnung, die alle Macht dem Stärkeren zugesteht. Vom sanften Widerstand der Phantasie erzählt Melinda Nadj Abonji in einer schwingenden, musikalischen Sprache und in eindringlichen, die Kraft des vogelwilden Denkens beschwörenden Bildern.
Produktsicherheitsverordnung
Hersteller:
Suhrkamp Verlag AG
info@suhrkamp.de
Torstr. 44
DE 10119 Berlin
Autorenportrait
Informationen zu Melinda Nadj Abonji auf suhrkamp.de
Rezension
»Ihr jüngstes Buch, ein bitterer und ergreifender Aufschrei gegen Krieg und Gewalt, erzählt die Geschichte eines für alles Militärische vollkommen ungeeigenten, Pflanzen, Tiere und Kreuzworträtsel liebenden sanftmütigen Tagträumers: ›Wem gehören wir? Dem Staat? Gott? Den Eltern? Der Luft? Uns selbst? Dem Tod?‹ Das ist die zentrale Frage, die dieser hochpoetische und hochreflektierte Roman aufwirft.«
»... Melinda Nadj Abondj ist mit
das Schwierige gelungen: auf einen von der Kritik hochgelobten Erstling und internationalen Bestseller einen zweiten, zu Herzen gehenden Roman folgen zu lassen.«
»Nicht nur seine schöne Sprache zeichnet das Buch aus, auch die humorvolle Leichtigkeit, mit der es Schicksalhaftes, Zufälliges und Alltägliches miteinander verbindet: ein Requiem für ein verschwundenes Land, für seine Gerüche, sein Licht, seine Menschen.«
»Im Gestus der radikalen Selbstauslöschung erweist sich Nadj Abonjis
als eine fulminante Verteidigung der Literatur.«
»Das ist nicht die Sprache von jemandem, der eine Anpassungsleistung vollbringt. Das ist die Wortgewalt von jemandem, der sich Sprache bemächtigt.«
»In
erzählt ... Melinda Nadj Abonji poetisch und fantasievoll von einem jungen Leben, das viel zu früh unter einem billigen Holzkreuz begraben wird.«
»Ein schmales Buch, aber eines, das bleibt, weil es die wuchernden Luftschlösser, die aus dem Kopf des gutherzigen Zoltán Kertész aufsteigen, mit Sprache auflädt.«
»Ein Buch zum Verschenken, wenn sich einem beim Lesen das Herz zusammenkrampft vor Mitgefühl? Doch wird einem das Herz sogar weit, weil im Text so viel Liebe ist.«
»Ein wortgewaltiger Roman, der mit eindringlicher Sprache und ungewöhnlichen poetischen Bildern Kriegslogik hinterfragt und Kriegswunden offen legt.«
» ... die heimliche Hauptrolle in
spielt die poetische fantasiereiche Sprache.«
»Ein wunderschönes Buch von kleinen stillen Freuden und großem, leisem und lautem Leid.«
Leseprobe
Leseprobe