Gletscher schmelzen, Arbeitswelten verschwinden, Ordnungen zerfallen. Verluste bedrängen die westlichen Gegenwartsgesellschaften in großer Zahl und Vielfalt. Sie treiben die Menschen auf die Straße, in die Praxen der Therapeuten und in die Arme von Populisten. Sie setzen den Ton unserer Zeit. Während sich die Formen ihrer Bearbeitung tiefgreifend verändern, scheinen Verlusterfahrungen und Verlustängste immer weiter zu eskalieren. Wie ist das zu erklären? Und was bedeutet es für die Zukunft? Andreas Reckwitz leistet Pionierarbeit und präsentiert die erste umfassende Analyse der sozialen und kulturellen Strukturen, die unser Verhältnis zum Verlust prägen. Unter dem Banner des Fortschritts, so legt er dar, wird die westliche Moderne schon immer von einer Verlustparadoxie angetrieben: Sie will (und kann) Verlusterfahrungen reduzieren - und potenziert sie zugleich. Dieses fragile Arrangement hatte lange Bestand, doch in der verletzlichen Spätmoderne kollabiert es. Das Fortschrittsnarrativ büßt massiv an Glaubwürdigkeit ein, Verluste lassen sich nicht mehr unsichtbar machen. Das führt zu einer der existenziellen Fragen des 21. Jahrhunderts: Können Gesellschaften modern bleiben und sich zugleich produktiv mit Verlusten auseinandersetzen? Ein wegweisendes Buch.
»[Eine] flüssig geschriebene und zugleich fordernde Epochenanalyse, die das Zeug zum Klassiker hat ...
ist ein Gewinn für den Leser. Wer das Buch studiert, wird sich selbst und unsere Zeit tiefgründiger verstehen.«
»... das vielleicht wichtigste Sachbuch
dieses Herbstes.«
»
ist ein kluger, anregender, weit ausgreifender ... Versuch, unsere Gegenwart im Westen profund zu beschreiben.«
»[Reckwitz] legt eine analytisch präzise, weit in die Geschichte zurückgreifende Soziologie des Verlustes vor, die auch Positionen der Philosophie und Religion integriert.«
»Reckwitz kapert ein Stichwort, [Verlust], zur großen Epochendeutung – das ist die große Kunst der Geschichtsphilosophie seit Koselleck. ... Dass und wie grundsätzlich und epochal das Thema Verlust hier gedacht wird, dass es Ideen-, Mentalitäts- und Kulturgeschichte mit soziologischer Brille verzahnt, überzeugt.«
»Das Verdienst dieser hervorragend lesbaren Untersuchung besteht in der suggestiv verschachtelten, gründlichen Systematik, mit der die epochemachende Rolle der ›Verlustparadoxie‹ analysiert und der spätmoderne Strukturwandel dieser Widerspruchsdynamik ausbuchstabiert wird.«
»[Eine] beeindruckend systematische [Abhandlung] ... die den Mut hat zur großen Theorie.«
»Der Soziologe Andreas Reckwitz erklärt in seinem bahnbrechenden Buch
erstmals, weshalb diese Krisen von heute mit Verlust zusammenhängen und warum Fortschritt nicht mehr so wichtig ist.«
»So tief wie Reckwitz ist in der Analyse noch niemand vorgedrungen.«
»Andreas Reckwitz'
könnte das wichtigste Buch des Jahres sein.«
»Ein Buch, das den Leser fordert – und ihm die Augen öffnet.«
»Der Autor legt ein hochanalytisches Werk vor, das nicht nur gegenwärtige Problemlagen einzuordnen weiß, sondern auch als Handreichung für die Politikgestaltung dienen kann.«
»… Reckwitz wäre nicht Reckwitz, wenn er in seiner Analyse der Gesellschaft nicht auch den Nährboden für die Überwindung dieser Ängste finden würde. Ein spannender Einblick in die Seelenlage der Deutschen. «
»Die Analyse ist ... realistisch und differenziert. Wer die soziologische Perspektive auf die Gegenwart schätzt und sich tiefer mit den komplexen Verhältnissen von Fortschritt, Verlust und der Zukunft der Moderne beschäftigen möchte, dem sei dieses Buch wärmstens empfohlen.«
»Unter den vielen Ärzten am Krankenbett des Kapitalismus ist Professor Andreas Reckwitz wohl einer der klügsten.«
»Reckwitz löst ein, was er verspricht: Eine überzeugende Systematik des Verlusts als Grundproblem der Moderne. ... [Der] moderne Mensch lernt sich darin ... selbst verstehen.«
»Der Berliner Humboldt-Universitätsprofessor Reckwitz hat einen spätmodernen Neoklassiker geschaffen.«
»Andreas Reckwitz gehört zu den scharfsinnigsten Denkern unserer Zeit.«
»Was Verluste soziologisch gesehen sind, wie (spät-)moderne Gesellschaften sie verhandeln, wie sich das seit den 1970ern dramatisch geändert hat und was nun getan werden könnte, um die Moderne zu retten, das schreibt Reckwitz auf mehr als 400 anspruchsvollen, aber gut lesbaren und interessanten Seiten nieder - und macht sich ... einmal mehr zum Stichwortgeber des Gegenwartsdiskurses.«
»Das Buch ähnelt ... einer informationsgesättigten Meta-Studie. ... [So] leistet [es] viel, sehr viel sogar. Auf diese apollinische Weise bereichert das Buch die ... Gattung der Verlustanzeigen. Oder in der perfekt futurischen Zeitform, für die Reckwitz eine Schwäche hat: Es wird lesenswert gewesen sein.«
»Indem Andreas Reckwitz die Verluste der modernen Gesellschaft ins Zentrum stellt, gelingt es ihm in beeindruckender Weise, die Brisanz der aktuellen Situation zu verdeutlichen.«
»Augenöffnend und spannend geschrieben. [...] Viele dürften ihre eigenen tagtäglichen Lebenserfahrungen in diesem Buch wiedererkennen.«