Beschreibung
Seit Beginn der Neuzeit expandierte das Moskauer Fürstentum gen Westen und Süden. Zu Zeiten der Romanov-Dynastie umfasste Russland weite Gebiete mit überwiegend nichtrussischer und konfessionell heterogener Bevölkerung. Nach den Teilungen Polens sowie der Eroberung des Kaukasus und Zentralasiens im 18./19. Jahrhundert erhielt das Zarenreich Kontrolle über weitere alte Kulturräume, die es im Zuge der Kolonialisierung ab Mitte des 19. Jahrhunderts zu assimilieren versuchte. Diese Versuche erfolgten nicht zuletzt mittels der Sprachpolitik: Polnisch, Ukrainisch und Litauisch wurden verboten, das Russische sollte im Bildungs- und Behördenwesen im gesamten Imperium dominieren.
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Vandenhoeck & Ruprecht
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Autorenportrait
geb. 1981; Studium der Internationalen Beziehungen, Geschichte und Politikwissenschaften in Baku, Berlin und Eichstätt. 20032005 Masterstudium der Internationalen Beziehungen an der Katholischen Universität EichstättIngolstadt mit anschließender Promotion in Osteuropäischer Zeitgeschichte 20032008 DAADOpen Society Institute Stipendium. 20012002 Pressesprecher an der Deutschen Botschaft Baku. 20072013 Lehrbeauftragter im Fach Osteuropageschichte und Politologie an den Universitäten EichstättIngolstadt (KU), Passau und Mainz 20092013 Wissenschaftlicher Mitarbeiter am LeibnizInstitut für Europäische Geschichte Mainz. Seit September 2013 Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Orient Institut Istanbul der Max Weber Stiftung.
Rezension
Eines der komplexesten Phänomene der russischen Geschichte ist die Russifizierung, die sich bis weit ins 20. Jahrhundert nachverfolgen lässt.
Nach den Teilungen Polens und der Eroberung des Kaukasus und Zentralasiens im 18./19. Jahrhundert erhielt das Zarenreich Kontrolle über alte Kulturräume, die es im Zuge der Kolonialisierung zu assimilieren versuchte. Diese Versuche erfolgten nicht zuletzt mittels der Sprachpolitik. Russisch sollte im Bildungs- und Behördenwesen im gesamten Imperium Verbreitung finden, andere Sprachen wurden verboten. Diese Russifizierung lässt sich über eine kurze Phase der »Verwurzelung« unter Lenin bis weit ins 20. Jahrhundert nachverfolgen. Erst im Zuge der Perestrojka wurde die sowjetische Sprachpolitik öffentlich kritisiert und die einzelnen Republiken konnten durch neue Sprachgesetze ein Aussterben der lokalen Sprachen verhindern.
Leseprobe
One of the most complex phenomena from Russian history is Russification, which was practiced until the late 20th century.>