Beschreibung
In vielen Psychotherapien geht es irgendwann einmal auch um Sexualität, selbst wenn sie nicht der Grund für die Aufnahme der Therapie war. Unser Verhältnis zum eigenen, aber auch zum Körper eines anderen Menschen wird schnell irritiert, wenn die psychische Balance insgesamt einmal verloren gegangen ist.Missverständnisse und Unsicherheiten, aber auch biografisch erworbene Schamgefühle und übernommene Tabus führen in der Sexualität schnell zu Frustration und Kränkung und damit zum Rückzug oder zur Vermeidung. Psychotherapeutinnen und -therapeuten müssen sich diesem Thema stellen können, haben allerdings selbst oft auch keine unverkrampfte Haltung zur Sexualität.Von wem also ließe sich besser lernen, über Sex zu sprechen, als von zweien, die tagtäglich mit sexuell verunsicherten Klientinnen und Klienten arbeiten. Ann-Marlene Henning und Ulrich Clement zeigen in diesem Gespräch, wie man sich möglichst gelassen auch ungewöhnlichsten sexuellen Vorstellungen und Wünschen nähert, um zu Lösungen zu kommen, die beide Seiten eines Paares zufriedenstellen können. Nachdem die Vorstellung der Sexualität als 'Trieb' historisch aufgegeben wurde, geht es heute darum, den Klienten zu vermitteln, dass Sexualität einem fortwährenden Aushandeln unterworfen ist - ein Prozess, der auch im Älterwerden einer Beziehung nie zum Stillstand kommt. Also gilt allem voran: Sprechen wir drüber!
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Autorenportrait
Prof. Dr. phil. Ulrich Clement, Diplom-Psychologe, apl. Professor für Medizinische Psychologie an der Universität Heidelberg, leitet das Institut für Sexualtherapie Heidelberg. Er verfolgt Lehr- und Forschungstätigkeiten an den Universitäten Hamburg, Freiburg i. Br., Heidelberg und Basel. Er ist Lehrtherapeut für systemische Therapie (SG/IGST) und Lehrtherapeut und Supervisor der deutschen Gesellschaft für Sexualforschung (DGfS). Er hat eine eigene Praxis für Paar- und Sexualtherapie.
Rezension
Der renommierte Sexualtherapeut Ulrich Clement und die aus den Medien bekannte Sexual- und Paartherapeutin Ann-Marlene Henning loten im Gespräch aus, wie das geht: Reden über Sex. Was gilt es in der Therapie zu beachten, wenn das Intimste zum Thema wird? Wie schafft man eine vertrauensvolle Atmosphäre, in der Klienten und Klientinnen bereit sind, sich zu öffnen? Was können Therapeuten tun, um Klienten die Sprechhemmungen zu nehmen und im Alltag Tabuisiertes im geschützten Raum zu denken und zu benennen? Beide Gesprächspartner geben im Dialog Antworten und Einblicke in ihre langjährigen therapeutischen Erfahrungen und schaffen den Mehrwert für Leserinnen und Leser.
Wenn Sexualität in der Therapie zum Thema wird, stellt das Therapeuten und Klienten vor besondere Herausforderungen. Es gibt Tabuisierungen zu überwinden – nur wie?