Affekt und Glaube
Studien zur Historischen Psychologie des Frühjudentums und Urchristentums, Novum Testamentum et Orbis Antiquus, Studien zur Umwelt des Neuen Testaments 73, Novum Testamentum et Orbis Antiquus /Studien zur Umwelt des Neuen Testaments (NTOA/StUNT) 73
Erschienen am
16.09.2009, 1. Auflage 2009
Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783525533857
Sprache: Deutsch
Umfang: 389 S., mit 3 Abb. und 1 Graphik
Format (T/L/B): 3 x 23.5 x 16.3 cm
Einband: gebundenes Buch
Beschreibung
Die Beherrschung der Affekte durch die Vernunft war ein zentrales Ziel der antiken philosophischen Ethik, die Ausrichtung des ganzen Menschen auf Gott und sein Gesetz das Ziel des biblischen Glaubens. In hellenistischer Zeit begegnen sich diese beiden Kulturen und führen zu verschiedenen Synthesen und Konstellationen des Umgangs mit den Affekten. Im frühen Judentum ergänzen sich z.B. Gesetz und Vernunft in der Affektsteuerung. Nach Paulus sind dagegen beide, Gesetz und Vernunft, unfähig, die Affekte zu steuern. Affekte können ferner genderspezifisch zugeordnet werden, doch gibt es auch auffallende Gegenbelege. Im Licht von Affektvorstellungen werden auch soziale Konflikte gedeutet, wobei sich individual- und sozialpsychologische Aspekte verschränken. Schließlich ermöglicht religiöse Reflexion sogar, verdrängte Affekte bewusst zu machen und zu bearbeiten.Die Studien von Petra von Gemünden sind ein Beitrag zur Historischen Psychologie. Sie zeichnen die Mannigfaltigkeit antiker Selbstdeutungen nach, ohne sie voreilig mit modernen Konzepten zu identifizieren. Gerade deswegen kann dieser Forschungsbeitrag unserem Selbstverständnis neue Impulse geben.
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Rezension
Die Beherrschung der Affekte durch die Vernunft war ein zentrales Ziel der antiken philosophischen Ethik, die Ausrichtung des ganzen Menschen auf Gott und sein Gesetz das Ziel des biblischen Glaubens. In hellenistischer Zeit begegnen sich beide Kulturen und führen zu verschiedenen Weisen des Umgangs mit den Affekten. Im frühen Judentum ergänzen sich z.B. Gesetz und Vernunft in der Affektsteuerung. Nach Paulus sind dagegen beide, Gesetz und Vernunft unfähig, die Affekte zu steuern.Im Licht von Affektvorstellungen deutet von Gemünden auch soziale Konflikte. Schließlich ermöglicht religiöse Reflexion sogar, verdrängte Affekte bewusst zu machen und zu bearbeiten.
Petra von Gemünden zeichnet die Mannigfaltigkeit antiker Selbstdeutungen nach, ohne sie voreilig mit modernen Konzepten zu identifizieren. Das kann unserem Selbstverständnis neue Impulse geben.