Evangelikale Bewegung und evangelische Kirche in der Bundesrepublik Deutschland
Geschichte eines Grundsatzkonflikts (1945 bis 1989), Arbeiten zur Kirchlichen Zeitgeschichte, Reihe B: Darstellungen 53, Arbeiten zur Kirchlichen Zeitgeschichte 53, Reihe B: Darstellungen
Erschienen am
04.04.2012, 1. Auflage 2012
Beschreibung
Seit 1966 kann man von der evangelikalen Bewegung in einem organisierten Sinn sprechen. So lange währt zugleich der Konflikt zwischen den 'Evangelikalen' auf der einen, den westdeutschen Landeskirchenleitungen und der EKD auf der anderen Seite. Denn die scharfe Theologie- und Kirchenkritik von Seiten der Evangelikalen können die Repräsentanten institutionell verfasster Kirche nicht ignorieren. Entstanden innerhalb der evangelischen Kirche, reicht die Vorgeschichte der evangelikalen Bewegung zu den Diskussionen um die Theologie Rudolf Bultmanns und der Evangelisationswelle in den 1940er und 1950er Jahren zurück. Auch das Zurückdrängen von Arbeitsgebieten der Evangelischen Allianz und der Gemeinschaftsbewegung durch die evangelische Kirche und die ökumenische Bewegung trug zur Emanzipation der Evangelikalen bei. Gisa Bauer beschreibt diese Vorgeschichte der evangelikalen Bewegung, wobei sie die gesamtkirchliche Entwicklung im Blick behält. Sie stellt die verschiedenen Gruppen und Konflikte vor, die zu den Ereignissen von 1966 führten. Darüber hinaus verfolgt sie die Verfassung der evangelikalen Bewegung von den 1970ern, die von einem Umbruch im Hinblick auf die evangelikale Arbeitsweise und ihre Zielsetzungen geprägt ist, bis 1989. Dabei wird immer das Verhältnis zwischen Evangelikalen und den westdeutschen Kirchenleitungen berücksichtigt. Die Darstellung schließt sich an Forschungen zu den 'neuen sozialen Bewegungen' an und greift eine Thematik auf, die bisher in der deutschen kirchengeschichtlichen Forschung nur ansatzweise untersucht wurde.
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Autorenportrait
Dr. theol. Gisa Bauer ist Privatdozentin am Institut für Neuere und Neueste Kirchengeschichte der Theologischen Fakultät der Universität Leipzig, Kirchengeschichtsdozentin beim Kirchlichen Fernunterricht der EKM und z.Zt. Dozentin für Kirchengeschichte an der Evangelisch-Theologischen Fakultät der Lucian-Blaga-Universität Sibiu/Hermannstadt (Rumänien).
Rezension
Die Theologie- und Kirchenkritik der evangelikalen Bewegung fordert die westdeutschen Landeskirchen und die EKD seit den 1960er Jahren heraus. Aus kirchenhistorischer Sicht geht Gisa Bauer der Frage nach, was unter dem Begriff „evangelikal“ konkret zu verstehen ist. Sie schildert die Entwicklung der evangelikalen Bewegung in den Jahren 1945–1989 und setzt diese in Beziehung zur jeweiligen gesamtkirchlichen Situation. Im Anschluss an Forschungen zu den »neuen sozialen Bewegungen« widmet sich die Darstellung einem bisher kaum erforschten Aspekt der deutschen Kirchengeschichte.
Was bedeutet eigentlich »evangelikal«? Das Verhältnis zwischen evangelischen Kirchenleitungen und „Evangelikalen“ stets im Blick zeichnet Gisa Bauer die Geschichte der evangelikalen Bewegung nach.
Leseprobe
The 'evangelical movement' challenges the leaders of the protestant churches in Western Germany with its criticism of church and theology since the late 1960s. Gisa Bauer investigates from a church-historical point of view what 'evangelical' means. She describes the history of the evangelical movement and analyses the relationship between the leadership of the traditional churches and the evangelicals up to 1989.>